Neue Modellierungsstudie: Schneefälle in der Ostantarktis sollen gegen Ende des 21. Jahrhunderts stärker werden

In den letzten Jahren hat es in der Ostantarktis überdurchschnittlich viel geschneit, was den Eisverlust durch Schmelzen an den Rändern des antarktischen Eisschildes begrenzt bzw. vielleicht sogar mehr als ausgeglichen hat. Hat es ähnlich starke Scheefälle schon einmal in der Vergangenheit gegeben, oder handelt es sich um ein gänzlich neues, möglicherweise menschengemachtes Phänomen? Wird es in Zukunft weiter so heftig schneien und die antarktische Eiskappe weiter fleißig nähren und am Leben erhalten?

Im Juni 2013 erschien nun in den Geophysical Research Letters eine neue Studie zur Schneefallentwicklung der Ostantarktis. Eine europäische Forschergruppe um Jan Lenaerts vom Institut für marine und atmosphärische Wissenschaften in Utrecht untersuchte anhand von Eiskernen und Schwerefeldmessungen die Schneefallgeschichte des Dronning Maud Land in der Ostantarktis. Einer der verwendeten Eiskerne erfasste Schichten, die bis in das 18. Jahrhundert zurückreichten. Die Wissenschaftler fanden dabei Zeiten in der Vergangenheit, in denen es ähnlich stark geschneit hatte, so dass es sich um keine vollkommen neue Entwicklung handelt.

Lenaerts und seine Kollegen führten weiterhin Klimamodellierungen durch, um die zukünftige Schneefallentwicklung zu prognostizieren. Dabei stellte sich heraus, dass das Modell für die heutige Zeit zwar keine erhöhten Schneefälle errechnete,  diese aber gegen Ende des 21. Jahrhunderts bei fortwährender Erderwärmung wahrscheinlicher werden sollen. Gute Nachrichten für den Fortbestand der antarktischen Eiskappe.

 

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