Neue Studie im Journal of Quaternary Science: Dürren in der Karibik häufen sich während solarer Schwächephasen

Immer wieder werden Dürren und Hitzewellen als Beweis für den fortschreitenden menschengemachten Klimawandel genannt. Wie belastbar sind diese Behauptungen? Hat es früher wirklich so wenige Dürren gegeben? Oder war die Entwicklung vielleicht viel variabler als einige Experten es heute suggerieren? Die Antworten zu diesen und ähnlichen Fragen liegen in der Paläoklimatologie, der Rekonstruktion klimatischer Entwicklungen der Vergangenheit mit geologischen Methoden.

Ende September 2013 erschien im Journal of Quaternary Science eine neue derartige Studie zur Klimageschichte der Karibik. Michael Burn und Suzanne Palmer von der University of the West Indies analysierten darin Seensedimente der letzten 1000 Jahre und erstellten eine Übersicht über die Dürrehäufigkeit in der Region. Die Überraschung war groß als die Forscher entdeckten, dass sich die schlimmsten Dürren der Karibik während der Kleinen Eiszeit vor einigen hunderten von Jahren ereigneten. Burn und Palmer sehen dabei einen direkten Zusammenhang mit der geringen Sonnenaktivität, die damals herrschte. Eine schwache Sonne führt zu häufigeren Dürren in der Karibik. Ursache könnte eine solar-bedingte Verschiebung der Windsysteme gewesen sein. Pazifische und atlantische Ozeanzyklen (ENSO, NAO) überlagerten sich der Entwicklung. Im Folgenden ein Auszug aus der Kurzfassung der Arbeit im englischen Original:

The record suggests extended episodes of drought occurred during the so-called Little Ice Age (1400–1850 CE), which were associated with El-Niño-like conditions in the eastern equatorial Pacific Ocean and controlled by low natural radiative forcing. Comparison of the Jamaican drought record with previously published palaeoclimatic archives from within the circum-Caribbean region suggests that dry conditions were associated with the southward migration of the Hadley Cell, a stronger North Atlantic High and the concomitant intensification of the north-east trade winds and the Caribbean Low Level Jet. We conclude that pre-industrial climatic change in the region was probably controlled by solar forcing and modulated by the combined influence of El Niño Southern Oscillation and the North Atlantic Oscillation.

 

Karte: CIA World Factbook

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