Klimaforscher schlagen Alarm: Hohe Atmosphäre hat sich in den letzten 40 Jahren um 8°C abgekühlt. Steckt vielleicht die Sonne dahinter?

In der Ostsee Zeitung erschien am 27. Januar 2014 der folgende Artikel:

Die neue Eiszeit am Himmel
Kühlungsborner Atmosphärenforscher beobachten ein rätselhaftes Phänomen: Während unten die Klimaerwärmung zunimmt, wird es oben immer frostiger.

Ein pdf des Beitrags ist auf der Presseseite des Leibniz-Instituts für Atmosphärenphysik Kühlungsborn abgelegt (backup hier). Zunächst wird erklärt, dass die Sonnenaktivität seit Beginn der modernen Messungen noch nie so gering wie heute war. Zudem hätte sich die Temperatur der Mesosphäre und Thermosphäre in mehr als 80 km Höhe abgekühlt, um 0,2°C pro Jahr während der letzten 40 Jahre. Ob hier die Sonne dahinter steckt? Große Forschungsprogramme wurden zur Untersuchung dieser Frage angeleiert. Seltsamerweise wird dann aber behauptet, dass es ganz klar der Mensch sei, der als Hauptverursacher die Atmosphäre verändere. Die Sonne würde keine wichtige Rolle spielen, sagt der Institutsleiter Franz-Josef Lübken. Seltsam. Glaubt er dies wirklich? Dann bräuchte er ja eigentlich auch all diese Forschungsgelder nicht, wenn die Frage schon geklärt ist. Oder vielleicht doch nicht? Wäre vielleicht die Instituts-Finanzierung in Gefahr, wenn die politisch gern gesehene Klimakatastrophe in Frage gestellt werden würde?

Weiterhin forschen die Kühlungssborner an den Eiswolken. Zwanghaft werden auch sie in den Kontext des Klimawandels gestellt – sonst würde es vermutlich keine Förderung geben. Dies ist eine bewährte Strategie: „Veränderung der Anzahl des Streifungsmusters zenralafrikanischer Zebras im Zuge des Klimawandels“ oder noch besser: „Langzeitanalyse des Roulette-Spielverhaltens in Monte Carlo als Funktion der Klimaerwärmung“. Der Beitrag endet, wie es in jedem wissenschaftlichen Marketingbuch beschrieben ist: Die Auswirkungen der Änderungen in der hohen Atmosphäre könnten schwerwiegende Folgen für die Menschheit haben, schreibt die Ostsee Zeitung. Deshalb bestünde dringender Forschungsbedarf, um schlimmes Unheil von der Erde abzuwenden. Oder anders gesagt: Her mit der Kohle!

Schmökern wir abschließend noch ein wenig auf der Webseite des Bundesministeriums für Bildung und Forschung über das ROMIC-Forschungsprogramm, das im Artikel angesprochen wird:

Das Ausmaß und die Wirkungsmechanismen der physikalischen und chemischen Abhängigkeiten zwischen den unterschiedlichen atmosphärischen Schichten sind jedoch bis heute noch nicht im Ganzen verstanden. Insbesondere ist unklar, in welcher Weise

  • die natürliche Variabilität in der mittleren Atmosphäre einerseits Klima und Wetter bestimmt und andererseits selbst durch Klimaänderungen verändert wird.
  • die Sonnen-Variabilität , die Veränderungen in der Zirkulation, physikalischen Prozessen, und der chemischen Zusammensetzung in der mittleren Atmosphäre mit steuert, hierdurch auch Veränderungen in der Troposphäre induziert.

 

Die Wissenschaft hat verschiedene Aspekte dieser Wechselwirkungen diagnostiziert und untersucht, aber ein konsistentes Bild der meist nicht-linearen Kopplungsmechanismen fehlt. Zudem gibt es Indizien für weitere, noch nicht verstandene Kopplungsmechanismen.

[…]

Mögliche Teilthemen bzw. Untersuchungsschwerpunkte der Fördermaßnahme sind z.B. […]

Solare Variabilität

  • Verbesserung und Erweiterung von Strahlungsmodellen
  • Quantifizierung der solaren Variabilität seit dem Maunder Minimum
  • Quantifizierung der Auswirkungen von solarer Variabilität auf die Atmosphäre insbesondere im Hinblick auf indirekte Auswirkungen auf die Troposphäre

Interessant. Wenn man sich angeblich so sicher ist, dass Sonnenaktivitätsschwankungen keine Rolle im Klimageschehen spielen, weshalb wird die Forschung hierzu jetzt sogar im Rahmen einer speziellen Fördermaßnahme unterstützt? Keine Frage, eine gute Investition. Bitte mehr davon.

 

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