Schock-News: Drogenbekämpfung fördert den Klimawandel und warum der Amazonas-Regenwald dem Klima schadet

Bisher war es relativ umständlich, an Temperaturkurven für bestimmte Gebiete heranzukommen. Nur wer sich in unübersichtlichen Onlinewebformularen zurechtfand, konnte an entsprechende Daten gelangen. Nun hat der New Scientist eine tolle neue Onlineweltkarte ins Netz gestellt, bei der man nur auf die entsprechende Stelle der Erde klicken muss, und schon erscheint die Temperaturentwicklung der vergangenen  150 Jahre für dieses Gebiet. Sehr empfehlenswert! Hier geht es zur Webseite. Grundlage sind die GISS-Temperaturen der NASA.

Einen ähnlich nützlichen Temperaturdatensatz bietet jetzt auch die University of East Anglia an. Die CRUTEM4-Daten können jetzt bequem auf Google Earth angezeigt werden. Am besten mal selber ausprobieren. Siehe Anleitung hierzu auf WUWT.

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Im Fachmagazin ‚Theoretical and Applied Climatology‚ veröffentlichten Forscher um Qi Zhang eine Studie zum Einfluss des Klimawandels auf die Getreideernte in China. Sie kamen zu einem überraschenden Ergebnis (Auszug aus der Kurzfassung):

Corn yields could increase threefold (measured by method 1) or twofold (method 2) as long-term temperature increased per degree centigrade. And agriculture in northeastern China has benefitted from climate warming.

Je nach Modellierungsmethode gehen die Wisssenschaftler von einer Verdopplung oder sogar einer Verdreifachung der Getreideernte in China pro Grad Erwärmung aus.

Mit Dank an The Hockey Schtick.

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Eine neue Studie in den Geophysical Research Letters behauptet, dass in den letzten 8000 Jahren menschlicher Ackerbau die Temperatur in vorindustrieller Zeit um 0,9°C nach oben getrieben habe. In den letzten 150 Jahren soll der Mensch dann weitere 0,7°C Erwärmung durch die Nutzung fossiler Brennstoffe und den Antieg von CO2 verursacht haben. Eine seltsames Paper. Denn seit der mittelholozänen Wärmephase 7000-4000 Jahre vor heute hat sich die globale Temperatur eher abgesenkt als erhöht. Mysteriös. Ob nun der Ackerbau verboten wird?

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Spannende Geschichte auf Climate Progress am 5. Februar 2014:

How The International Drug War Is Helping To Warm The Planet
The prohibition and attempted eradication of drugs can be a nightmare for the climate and environment. Particularly in Latin America, the fight against drug production has led to deforestation, widespread contamination with toxic chemicals, and contributed to a warming climate. Part of the problem is when drug war policies unintentionally destroy non-drug plants that should be converting CO2 to oxygen and slowing warming. Colombia uses aerial fumigation with glyphosate herbicides, popularly known by the trademark Roundup, to kill coca crops that are used to make cocaine.

Weiterlesen auf Climate Progress

Die Lösung des Problems: Legalisierung des Kokains, dem Klima zuliebe.

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Noch vor kurzem hatten Umweltschützer geklagt, dass der Anbau von Biotreibstoffen zur verstärkten Rodung des Amazonas Regenwalds geführt habe. Dies kann doch sicher nicht im Sinne des Erfinder gewesen sein. Doch, doch. Eine neue Studie hat nun herausgefunden, wie schädlich der Amazonas-Urwald für das Erdklima ist. Die Süddeutsche Zeitung erläuterte am 6. Februar 2014 die große Gefahr, die von diesem einzigartigen Naturraum ausgeht:

Kohlendioxid: Amazonas schadet dem Klima
Der Amazonas gilt als Bollwerk gegen den Klimawandel. Doch der Vergleich hinkt: In manchen Jahren setzt der Regenwald sogar Kohlendioxid frei. Der Regenwald im Amazonasbecken wird wegen seiner Größe und Bedeutung für das Klima die „grüne Lunge“ des Planeten genannt. Aber die Metapher ist schief: Pflanzen nehmen Kohlendioxid auf und scheiden Sauerstoff aus – Lungen arbeiten andersherum. Doch mindestens im Jahr 2010 hat das Amazonasbecken tatsächlich große Mengen CO2 abgegeben, zeigen Messungen eines internationalen Forscherteams um Luciana Gatti vom Energieforschungsinstitut in São Paulo.

Weiterlesen auf sueddeutsche.de.

De Lage ist eindeutig: Der Regenwald muss weg! Der Klimaschutz dankt.

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Webportal 02elf.net titelte am 7. Februar 2014:

Klimawandel: 2013 schlägt alle Wetterrekorde

Da werden wir natürlich neugierig. Haben wir vielleicht etwas Wichtiges verpasst? Um welche ominösen Rekorde könnte es sich handeln? Lesen wir weiter:

Nach Angaben der Weltwetterorganisation war die Durchschnittstemperatur der Erde und Ozeane im Jahr 2013 um 0, 5 Grad höher als im vergangenen Jahrhundert und lag nur ein wenig unter dem Rekord des Jahres 2010. Es spricht der Leiter der Arbeitsgruppe des Russischen Industriellen-und-Unternehmerverbandes für die Fragen des Klimawandels Michail Julkin.

“Falls die Temperatur des menschlichen Körpers um 0,5 Grad steigt, das heißt, dass Sie nicht 36, sondern 37, 1 Grad haben, fühlen Sie sich unwohl. Es gibt alle Anzeichen dafür, dass sie krank sind. Falls die Temperatur noch höher wird, wenden sie sich an einen Arzt und nehmen Pillen ein.Mit dem Klima passiert dasselbe. Ein halber Grad scheint nicht viel zu sein, doch das zeugt von einer Erkrankung, die viele ernster sein könnte, falls man keine notwendigen Maßnahmen trifft.”

Aber lieber Herr Julkin, das ist doch kein Rekord. Rekord ist, wenn etwas höher, besser, weiter, schneller als etwas Vorangegangenes ist. Da hat 2013 nun wirklich herzlich wenig zu bieten. Die Temperatur stagniert seit nunmehr 16 Jahren. Damit qualifiziert man sich nicht einmal für die Olympische Spiele.  Lesen wir weiter:

Eines der Symptome der Erkrankung des Planeten ist die Erhöhung der Zahl der Naturkatastrophen. Es sind nicht nur die Dürre und Überschwemmungen, die scheinbar mit der Temperatur des Wassers und der Luft direkt zusammenhängen. Es verändert sich die Bewegung der Ströme von Luftmassen. Im Jahr 2013 hat es mehr Stürme, Orkane und Taifune als in den letzten 30 Jahren gegeben. Es spricht die führende Mitarbeiterin des Wetterdienstes „Fobos“ Elena Wolosjuk.

Das ist nun wirklich Murks. Dürren, Überschwemmungen, Orkane und Taifune sind in den letzten 100 Jahren keineswegs häufiger geworden. Man kann nicht einfach etwas behaupten, was erwiesenermaßen falsch ist, nur weil man es sich gerne wünscht.

 

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