Allianz der kleinen Inselstaaten will ans Klimageld ran

In der aktuellen Nummer 14/2014 des Computermagazins c’t erschien ein interessanter Artikel von Urs Mansmann:

Ruhige Zeiten – Sonnenaktivität schwindet
Die Sonne befindet sich derzeit in ihrem Aktivitätsmaximum, es ist allerdings das schwächste seit rund 100 Jahren. Möglicherweise steht der Sonne in den kommenden Jahrzehnten eine lange Inaktivitätsphase bevor. Das hätte deutlich spürbare Auswirkungen auf die Weltraumtechnik, den Kurzwellenfunk und möglicherweise das Wetter.

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Die Erwärmungspause der letzten 16 Jahre erwischte die Klimamodellierer eiskalt. Keiner hatte sie kommen sehen. Mittlerweile gibt es 101 Erklärungsversuche, weshalb die Erwärmung 1998 stoppte. Nun gibt es den 102. Versuch: Im Guardian vom 13. Juni 2014 wird jetzt der Erwärmungshiatus auf eine angeblich ’schlechte Datenlage‘ geschoben:

A widely reported „pause“ in global warming may be an artefact of scientists looking at the wrong data, says a climate scientist at the European Space Agency.

Ein netter Versuch. Dann wären aber auch alle Modelle falsch, die sich in der Vergangenheit auf diese „falschen Daten“ bezogen haben. Immerhin geben die Wissenschaftler jetzt zu, dass  die Klimamodelle viel schlechter sind, als sie lange gedacht hatten:

„The models don’t have the skill we thought they had. That’s the problem,“ said Peter Jan van Leeuwen, director of the National Centre of Earth Observation at the University of Reading.

Hierzu eine interessante Diskussion im wzforum.

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Hatten Sie gewusst, dass es eine ‚Allianz der kleinen Inselstaaten‚ gibt? Das Ziel dieser Vereinigung ist es, möglichst viel Geld aus Klimaschadensausgleichszahlungen zu erlösen. Auf der Webseite schreiben die Insulaner:

The Alliance of Small Island States (AOSIS) is a coalition of small island and low-lying coastal countries that share similar development challenges and concerns about the environment, especially their vulnerability to the adverse effects of global climate change. It functions primarily as an ad hoc lobby and negotiating voice for small island developing States (SIDS) within the United Nations system. AOSIS has a membership of 44 States and observers, drawn from all oceans and regions of the world: Africa, Caribbean, Indian Ocean, Mediterranean, Pacific and South China Sea. Thirty-seven are members of the United Nations, close to 28 percent of developing countries, and 20 percent of the UN’s total membership. Together, SIDS communities constitute some five percent of the global population.

Die Natur will aber nicht so richtig mitspielen: Viele Pazifikinseln wachsen derzeit, da die Korallen dem Meeresspiegelanstieg einfach mit verstärktem Wahstum entgegentreten (siehe „Kiribati geht unter – oder vielleicht doch nicht?„). Allmählich dämmert den Inselstaaten, dass das blöde Gejammere wohl eher Investoren abschreckt, anstatt Geld in die Kasse zu spülen (siehe „Südseeinseln trotzen dem Meeresspiegelanstieg: UNO weist Klimaschadensersatzansprüche der pazifischen Inselstaaten ab„). Auch die UNO hat jetzt genug von dem Klimaflüchtlings-Theater und wies entsprechende Ansprüche ab (siehe „Südseeinseln trotzen dem Meeresspiegelanstieg: UNO weist Klimaschadensersatzansprüche der pazifischen Inselstaaten ab„). Ob der AOSIS bekannt ist, dass im Pazifik langfristige Zyklen den Meeresspiegel beeinflussen? Siehe „Meeresspiegelentwicklung im tropischen Pazifik folgt natürlichen Zyklen„.

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Der IPCC gerät immer weiter unter Druck. In einer Analyse in der Fachzeitschrift Gaia 2/2014 analysieren Beck et al. die Schwachpunkte der Organisation:

Towards a Reflexive Turn in the Governance of Global Environmental Expertise: The Cases of the IPCC and the IPBES

zum Artikel.

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Zum Abschluss heute noch etwas Lustiges. Die schweizerische Tierwelt schrieb am 27. Mai 2014:

Dunkle Insekten leiden unter Klimawandel
Bei der Verbreitung von Libellen und Schmetterlingen in Europa spielen auch die Farbe der Tiere und die Umgebungstemperatur eine Rolle. Dunkle Insekten könnten ein Problem bekommen, wenn es noch wärmer wird. Dies berichtet ein internationales Forscherteam im Fachjournal «Nature Communications». «Dunkel gefärbte Insekten kommen – im Durchschnitt betrachtet – im Norden vor, hell gefärbte im Süden», sagte Erstautor Dirk Zeuss von der Universität Marburg.

Weiterlesen auf tierwelt.ch.

Ein schönes Beispiel, wie man erfolgreich Forschungsgelder einwirbt, wenn man nur eine Prise Klimawandel in den Antrag einarbeitet. Ob Fussballmannschaften bei der WM in Rio mit dunklen Trikots gegenüber den Teams mit hellen Shirts wegen des Klimawandels Nachteile erleiden?

 

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