Neue Studie in den Geophysical Research Letters: Indischer Monsunregen pulsierte während der letzten 150 Jahre im Takte der 11-Jahres-Sonnenfleckenzyklen

Der indische Monsun stellt den wichtigsten regionalen Monsun der Erde dar. Er wirkt sich vor allem auf den indischen Subkontinent aus, beeinflusst jedoch mit seinen Ausläufern auch den süd-, südostasiatischen, nordaustralischen und ostafrikanischen Raum. Es müssen wohl einige hundert Millionen Menschen auf unserer Erde sein, die ihre Regenschirme im indischen Monsuntakt aufspannen. Aufgrund seiner enormen Bedeutung, ist es daher umso wichtiger, mögliche Klimafaktoren zu untersuchen, die den Indischen Monsun steuern und Schwankungen in seiner Intensität herbeiführen können.

Harry van Loon und Gerald Meehl vom National Center for Atmospheric Research in Boulder, Colorado haben nun einmal nachgeprüft, ob hier vielleicht auch Sonnenaktivitätsschwankungen eine Rolle spielen könnten. Dies käme nicht ganz überraschend, da der signifikante Einfluss von solaren Strahlungsänderungen für den südamerikanischen und ostasiatischen Monsun im Millenniumsmaßstab bereits nachgewiesen werden konnte (siehe unsere Blogartikel „Sonnenaktivität steuerte den südamerikanischen Monsunregen während der letzten 1500 Jahre“ und „Über Feuchtigkeit und Trockenheit in Südchina entschied während der letzten 7000 Jahre unsere liebe Sonne: Millenniumszyklen im ostasiatischen Monsun“).

Van Loon und Meehl konzentrierten sich in ihrer Untersuchung auf Luftdruckdaten aus dem indischen Raum und werteten die Veränderungen für die vergangenen 14 Elfjahres-Sonnenzyklen, also seit Mitte des 19. Jahrhunderts aus. In der im Juli 2012 in den Geophysical Research Letters erschienenen Studie konnten die Autoren zeigen, dass sich zu Zeiten der Sonnenzyklen-Maxima stets ein besonders stabiles Hoch über dem Land bildete, umrahmt von Tiefdruckgebieten über dem Meer. Die Regenmengen lagen zu diesen Zeiten bis zu 20% über den normalen Werten. Insbesondere nahm der Regen über der Arabischen See, an der Westküste Indiens, Nepal, Ost-Indien und der Bucht von Bengalen während der Sonnenfleckenzyklen-Höhepunkte spürbar zu. Die hohe Sonnenaktivität führte außerdem zu Verschiebungen in den Windsystemen.

Anders als vom IPCC traditionell angenommen, scheint also die klimabeeinflussende Wirkung der Sonne sogar im kurzen Zeitraum von solaren 11-Jahreszyklen auf der Erde deutlich ausgeprägt zu sein. Es wäre daher sinnvoll, die IPCC-Klimamodelle entsprechend anzupassen, so dass sie das in der neuen Studie dokumentierte Klimasignal reproduzieren könnten.

 

Abbildung oben rechts: Public Domain / Weltkarte.de
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