Klimawissenschaftlerin der Rutgers University: Europa steht möglicherweise erneut ein harter Winter ins Haus

Die Klimaerwärmung schreitet unaufhaltsam voran, heisst es. Obwohl es seit nunmehr 16 Jahren nicht mehr wärmer geworden ist, meinen einige Klimawissenschaftler beobachtet zu haben, dass nun alles noch viel schneller abläuft als von ihnen bislang prognostiziert. Verwundert reibt man sich die Augen. Zu dieser seltsamen Geschichte gehört irgendwie auch die Serie besonders kalter Winter in den letzten 5 Jahren. Wie passt das eigentlich mit der Klimaerwärmung zusammen? Hatte uns nicht Mojib Latif um die Jahrtausendwende gewarnt, dass unsere Kinder wohl kaum noch in den Genuss von Schneemannbauen und Winterrodeln kommen werden?

Das Klima-Establishment reagierte umgehend und überlegte sich schnell einen Bug-Fix. Ja, die kalten Winter, die lassen sich ganz leicht erklären. Seht mal her, da schmilzt doch so viel Eis im Nordpolarmeer, dadurch nimmt das dunkle Wasser viel mehr Sonnenenergie auf. Und diese Energie verändert die Jetstream-Winde. Und diese Jet Streams sind eigentlich dafür zuständig, dass sie die Hoch- und Tiefdruckgebiete immer schön hin- und herschieben und dadurch monotone, extreme Wetterlagen verhindern. Aber nun können sie das nicht mehr so gut – wegen der Extra-Energie aus der Arktis – und daher kann sich die sibirische Kälte so richtig fett in Europa einnisten und das Thermometer auf Talfahrt schicken.

Eine schöne Wirkungskette, nur seltsam, dass man erst jetzt darauf kommt. Falsche Prognosen nachträglich mit Hilfshypothesen zu reparieren ist halt nicht so richtig beeindruckend. Normalerweise macht man eine Prognose, lässt sie dann ruhen und schaut dann nach, ob sich die Natur daran gehalten hat. Und genau das haben wir bereits für Temperaturprognosen von Hartmut Graßl und James Hansen gemacht, die beide kläglich scheiterten.

Nun ist das arktische Meereis diesen Sommer (2012) wieder stark abegschmolzen, was nicht verwunderlich ist, denn auch ein Temperaturplateau wie wir es seit mehr als einem Jahrzehnt beobachten, nagt natürlich beständig am Eis. Folgt man der oben dargestellten Wirkungskette, würde das verminderte Meereis kommenden Winter zu blockierten Wetterlagen und hartnäckige Kältebedingungen in Europa bescheren. Und genau diese Prognose hält nun Jennifer Francis von der Rutgers University für wahrscheinlich. Der Guardian schrieb am 14. September 2012:

Der besonders starke Rückgang des arktischen Meereises diesen Sommer [2012] könnte Großbritannien und dem nördlichen Europa einen kalten Winter bescheren. Diese Region hat mehrfach unter kalten Wintern gelitten, nachdem das sommerliche Meereis zurückgegangen war, etwa 2011 und 2007, sagt Jennifer Francis, Forscherin an der Rutgers University [in New Jersey]. „Wir können noch keine Vorhersagen machen… aber ich wäre nicht überrascht, wenn wir diesen Winter wieder Kälteextreme erleben werden“ erklärte Fracis dem Guardian.

Und was wäre, wenn es nun doch ganz anders kommt, und wir einen milden Winter bekommen? Dann ist natürlich ebenfalls die Klimaerwärmung schuld. Eine bequeme Situation. Egal was kommt, immer ist es der Klimawandel gewesen. Vielleicht sollte man alle Klimawissenschaftler einmal bitten, konkrete Prognosen in einem versiegelten Umschlag bei ihrem jeweiligen Wissenschaftsministerium abzugeben. Die Auswertung müsste dann durch einen neutralen Schiedsrichter erfolgen. Im Gegensatz zu früher wären nachträgliche Korrekturen in diesem Verfahren dann aber nicht mehr erlaubt.

 

Siehe auch Beitrag im Blog "Not a lot of People know that"
Foto oben rechts: Richardfabi / Lizenz:  gemeinfrei
Zusätzlicher Lesetipp: Der Beweis, dass Barack Obama das Klima gerettet hat: "Mission accomplished" auf appinsys.com.
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