Klimakatastrophe in der Bielefelder Fußgängerzone, das schmutzige Geheimnis der Energiewende und der mysteriöse CO2-Anstieg in deutschen Schulen

Bei der Energiewende geht es um richtig viel Geld. Es wird Gewinner und Verlierer geben. Einer der Verlierer ist schon klar, nämlich der Verbraucher. Der muss demnächst nämlich noch viel tiefer in die Tasche greifen, unter anderem aufgrund von Erhöhungen der EEG-Umlage und der Netzentgelte. Horst von Buttlar hat in der Financial Times Deutschland vom 15.8.2012 einmal laut nachgedacht, ob hier alles mit rechten Dingen zugeht. Er kommt zu einem interessanten Schluß:

Langsam kommt es ans Licht:  Die Energiewende  stockt nicht nur, sondern offenbart gleichzeitig ein gut  gehütetes Geheimnis. Sie ist eines der größten Umverteilungsprogramme von unten nach oben seit Langem. Es gibt jetzt viele neue Wendegeschichten. Nein, nicht die über Tüftler und Erfinder, die neue Motoren bauen oder an Wunderwirkstoffen forschen. Diese neuen Wendegeschichten erzählen vor allem von Geld. Von friesischen Bauern, bei denen ein Ferrari zwischen Traktor und Schlepper steht und die sich jeden Morgen fragen, ob sie ihr Feld, auf dem Windräder stehen, noch pflügen sollen oder nicht. Oder von einer bekannten deutschen Kanzlei, die einen zweistelligen Millionenbetrag in Sonnenparks investiert hat, einen Teil der Summe schön als Sonderabschreibung geltend machte und nun händeringend überlegt, wie sie die Hunderttausende, die jeden Monat hereinkommen, steuerlich schonend gestaltet. Oder von dem bayerischen Landwirt, der auf das große, glitzernde Solarzellenkleid seiner Scheunen zeigt und grinsend sagt: „Das sind jetzt 20.000 Euro pro Monat.“ Ja, das Grinsen über das leicht verdiente Geld ist eines der Gesichter dieser Wende geworden. Noch ist es nicht so sichtbar und bekannt, aber es ist an der Zeit, dieses Gesicht den Deutschen genauer vorzustellen. Langsam wird uns bewusst, dass diese Energiewende nicht nur stockt – sondern ein schmutziges Geheimnis hat.

Weiterlesen auf Financial Times Deutschland.

Siehe auch englischsprachiger Beitrag auf notrickszone.com.

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Umfragen gibt es ja viele. Eine klimatisch interessante Befragung führt jedoch Alexandra Zimmerle im Rahmen ihrer Masterarbeit durch. Vielleicht haben Sie ja Lust, daran teilzunehmen? Hier gehts zur Befragung.

Diese Online-Umfrage ist Teil meiner Masterarbeit am Lehrstuhl Kommunikationswissenschaften der Universität Augsburg. Mit dieser Umfrage möchte ich herausfinden, wie aktuelle Nachrichtenthemen wahrgenommen werden. Das Thema ist die „Globale Erwärmung“. Im Folgenden werde ich Ihnen einige Fragen dazu stellen und Ihnen u. a. einen Online-Artikel zum Thema präsentieren. Mich interessiert dabei Ihre ganz persönliche Meinung – es gibt also keine richtigen oder falschen Antworten! Für die Teilnahme werden Sie etwa 20-30 Minuten benötigen. Der Fortschritt der Bearbeitung wird Ihnen dabei jederzeit angezeigt. Alle Antworten werden anonymisiert gespeichert und in dieser Form ausschließlich für den Forschungszweck verwendet. Das bedeutet, dass keine Antwort auf eine Person zurückführbar ist. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mich bei meiner Masterarbeit unterstützen!

Ach ja, fast hätten wirs vergessen: Als Dankeschön werden Amazon-Gutscheine im Wert von 25 und 15 Euro verlost.

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Jetzt kommt die ekelig kalte und nasse Jahreszeit. Wie schön wäre es da, wenn die lokale Einkaufsstrasse überdacht wäre. Dann könnte man dort gemütlich schlendern, anstatt sich mit einem Schirm durch den Regen zu kämpfen. Aber leider kostet so ein Riesendach eine Kleinigkeit. Das Argument der größeren Bequemlichkeit zieht bei der klammen Kassenlage der Städte leider nichts so richtig. Da muss man schon kreativer werden. Wie zum Beispiel die Stadt Bielefeld. Dort verweist man einfach auf den angeblich drohenden Klimawandel und hofft so, das schöne, gemütliche Dach nun über Umwege doch noch finanziert zu bekommen. Das Westfalen Blatt schrieb hierzu am 21.10.2012:

Im Kampf gegen den Klimawandel geht die Bielefelder Stadtverwaltung neue Wege. Sie schlägt vor, die Einkaufsstraßen in Bielefeld zu überdachen. Kritiker halten die Idee für nicht finanzierbar. […] Durch die Bedachung könne an heißen Tagen die Temperatur in diesen Straßen um zehn Grad Celsius oder mehr gesenkt werden, heißt es in der Vorlage des Umweltamts. Das erhöhe auch die Aufenthaltsqualität. Der Umwelt- und Klimaausschuss debattiert am Dienstag, 30. Oktober, über das Thema. Die Verwaltung war vom Ausschuss gebeten worden, Konzepte zu entwickeln, wie extreme Hitzesituationen in der Innenstadt abgemildert werden könnten.

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Die Klimawissenschaften können richtig spannend sein. Wenn Sie unser Buch „Die kalte Sonne“ gelesen haben, können Sie das möglicherweise bestätigen. Auf Krimi-Couch.de gibt es ebenfalls eine kalte Sonne, in der es mindestens genauso gruselig zugeht wie beim Weltklimarat. Stuart Kaminskys „Kalte Sonne“ erschien bereits 1992 und spielt in Sibirien. Aus der Inhaltsangabe:

In Tumsk, einer kleinen Siedlung in der unendlich weiten Landschaft Sibiriens, sind zwei Menschen unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen: Karla, die Tochter des Dissidenten Samsonow, stürzte von einer Klippe, als ihr Vater gerade eine Ausreisegenehmigung in den Westen erhalten hat. Und Kommisar Rutkin, der den Fall untersuchen soll, wird mitten auf dem Dorfplatz im Schnee liegend tot aufgefunden: Ein Eiszapfen wurde ihm durch das Auge ins Gehirn getrieben. Inspektor Petrowitsch Rostnikow, nach Sibirien strafversetzt, hat den Auftrag, die Morde zu lösen. 

Das Buch ist übrigens derzeit für 1 Cent bei Amazon erhältlich. Ob es dabei auch um Baumringe ging, ist momentan noch unklar, da der kalte-Sonne-Redaktion das Buch momentan leider nicht vorliegt. Der eine oder andere mag sich erinnern, dass wir vor einigen Monaten an dieser Stelle von einem mysteriösen „Unfall“ in Sibirien berichteten. Siehe unser Blogartikel „Gegen den Baum gefahren: Keith Briffa’s fragwürdige Temperaturrekonstruktionen in Sibirien„.

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Die CO2-Konzentration steigt, das ist bekannt. Besonders hohe Werte werden dabei offenbar in deutschen Klassenzimmern erreicht. Auch dies hat leider anthropogene Gründe. Neue wissenschaftliche Studien haben jetzt ergeben, dass der schulische CO2-Anstieg Schuld der Schüler ist. Sie atmen zuviel. Insbesondere wenn die gestellten Aufgaben schwer sind, wird besonders viel geatmet. Die Nürnberger Nachrichten berichteten Ende August 2012 über das Phänomen:

Zu viel Kohlendioxid in der Raumluft macht nicht krank, aber schlapp. Für Schüler ist das nicht besonders praktisch, wenn sie angestrengt versuchen, dem Unterricht zu folgen. Doch in einigen energetisch sanierten Schulen in Nürnberg sind die CO2-Konzentrationen viel zu hoch. Der Einbau von Lüftungen in all diesen Schulen, den der Umweltreferent noch im Juni gefordert hatte, ist aber vom Tisch. […] Eine Nachfrage beim Bundesumweltamt ergibt jedoch, dass dieses genau im Jahr 2009 einen Schulleitfaden herausgegeben hat. „Darin empfehlen wir, bei Schulneubauten Lüftungsanlagen einzubauen und bei Sanierungen von Altbauten eine solche Variante zu prüfen“, sagt der beim Bundesumweltamt für Innenraumhygiene verantwortliche Direktor Heinz-Jörn Moriske. Zahlreiche Studien belegten, „dass ohne mechanische Lüftungen bei gleichzeitig stark erhöhter Luftdichtheit der Gebäudehülle die CO2-Konzentrationen in Klassenzimmern fast nicht mehr in den Griff zu bekommen sind“. Ebenfalls bereits 2009 warnten Sachverständige vor „dicker Luft“ in den Räumen wärmegedämmter Schulen. Vor einer energetischen Sanierung sollte die Raumluftqualität überprüft und somit einer unkalkulierbaren Explosion der Sanierungskosten vorgebeugt werden, rieten sie damals.

 

Mit Dank an Johannes Herbst
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