Aktuelle Studie der University of Colorado bringt Klarheit: Keine Klimakriege in Ostafrika

Lange Zeit war es eine Modeerscheinung unserer Zeit, alles Übel der Welt dem Klimawandel anzulasten. Ein etwas zu heiß geratener Sommer ist natürlich Folge der heranrückenden Klimakatastrophe. Ein zu kalter Winter ebenso. Wer hat Schuld an der Eurokrise? Natürlich der Klimawandel. Heute Morgen den Bus verpasst? Schuld hat der Klimawandel! Was ist der Auslöser der Kriege in Ostafrika und anderswo? Der Klimawandel, wie kann es anders sein.

Das war zum Glück gestern. Heute besinnt man sich auf die wissenschaftliche Tradition und geht der Sache etwas gründlicher nach. Hierzu gehört auch eine neue Studie eines Forscherteams der University of Colorado in Boulder um John O’Loughlin, die der Frage nachging, welche Rolle der Klimawandel in den kriegerischen Auseinandersetzungen in Afrika gespielt haben könnte. Die Ergebnisse der Studie sind im Oktober 2012 in den Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) als open-access-Artikel erschienen. Das heißt, das pdf kann kostenlos heruntergeladen werden.

In einer Pressemitteilung stellen die Universität von Colorado klar:

Eine neue Studie der University of Colorado Boulder zeigt, dass das Risiko von bewaffneten Konflikten in Ostafrika zwar mit heißeren Teperaturen leicht zunimmt und bei stärkeren Niederschlägen fällt. Jedoch spielen hierbei sozioökonomische, politische und geographische Faktoren eine sehr viel stärkere Rolle als der Klimawandel.

Der Leitautor der Studie, John O’Loughlin erläutert die Beweggründe zur Initiierung der Studie:

„Wir wollten die weitverbreitete Idee und Fixierung auf Klimakriege überprüfen. Hierzu wollten wir eine interdisziplinäre Betrachtung durchführen, um zu überprüfen, ob Änderungen in den Regenmengen und der Temperatur wirklich zu mehr Konflikten in Ostafrika führen.“

Hierzu untersuchte das Team Daten von 1949 bis 2009. Es wurden keinerlei Klimaeffekte in Bezug auf kriegerische Konflikte in Ostafrika während Zeiten normaler oder geringerer Niederschläge gefunden. Ebenso wurden keinerlei Effekte während Zeiten durchschnittlicher und kühlerer Temperaturen nachgewiesen.

John O’Loughlin erklärt hierzu:

„Der Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und Konflikten in Ostafrika ist äußerst komplex und variiert stark in den unterschiedlichen Ländern und zu unterschiedlichen Zeiten. Die simplistischen Argumente, die wir auf beiden Seiten hören, sind nicht zutreffend, insbesondere die der Pessimisten, die ‚Klimakriege“ kommen sehen. Im Vergleich zu sozialen, ökonomischen und politischen Faktoren üben klimatische Aspekte nur einen bescheidenen Einfluss aus.“  

Die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen kommentierte die Studie wie folgt:

Es ist ein Verdienst des Forschungsteams der „University of Colorado“, diese Diskussion neu belebt und zu einer differenzierten Betrachtung der komplexen Zusammenhänge beigetragen zu haben. Eine Einsicht in der Studie lautet: „Wir haben erkannt, dass unsere Fähigkeit zu generalisieren, begrenzt sind.“ 

Die Studie ist ein herber Schlag für Verfechter von Klimakriegen, wie etwa Harald Welzer. Dieser veröffentlichte 2008 das Buch „Klimakriege: Wofür im 21. Jahrhundert getötet wird„, worin er mutige Thesen aufstellte, die aus wissenschaftlicher Sicht heute mehr als fraglich erscheinen.

Die Bevölkerung Ostafrikas lässt sich in Klimastudien natürlich trotzdem gerne einspannen – sofern materiell etwas für sie herausspringt. So hat ein schweizerisches Forscherteam der ETH Zürich etwa Mobiltelefone verschenkt, damit die Bauern der Region Klimawandelphänomene berichten und dokumentieren können. Die Bauern nahmen die Handys gerne an. Offiziell heisst es in der Projektberichterstattung:

Die Dorfbewohner benutzen ihre Handys, um untereinander und mit ihrem Büro für Agrarfragen über die besten Anbaumethoden zu kommunizieren.

Vermutlich werden die Geräte aber vor allem dafür benutzt, um mit Familien und Freunden zu plaudern und Fußballresultate auszutauschen.

 

Siehe auch Beitrag auf WUWT.

 

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