Entspannung an der Extremwetterfront: Dürren sind in den letzten 60 Jahren nicht häufiger geworden

Im letzten Sommer gab es in den USA eine schwere Dürre. Sogleich stürzten sich die Klimaalarmisten drauf und erklärten: Seht Ihr, wir haben doch immer gesagt, dass die Dürren jetzt immer häufiger werden. Wir Menschen haben Schuld und die Wissenschaft ist sich einig. Dabei vergaßen jedoch die meisten Kommentatoren zu erwähnen, dass es in den 1930er Jahren in den USA mindesens genau so schwere Dürren gegeben hat. Dies war die berühmt-berüchtigte Dust Bowl-Zeit.

Wie sieht der Dürretrend nun in Wirklichkeit aus? Sind Dürren in den letzten Jahrzehnten weltweit häufiger geworden? Eine neue Studie im Fachmagazin Nature bringt nun Licht ins wissenschaftliche Dunkel. Eine US-amerikanisch-australische Forschergruppe um Justin Sheffield von der Princeton University in New Jersey hat sich die Statistik noch einmal genauer angeschaut. Insbesondere nahmen sie den Palmer Drought Severity Index (PDSI) kritisch unter die Lupe, der traditionell zur Rekonstruktion der Dürre-Historie herangezogen wurde. Dabei stießen sie auf ein grundlegendes Problem: Der verwendete Index berücksichtigt lediglich Temperatureffekte, nicht jedoch andere wichtige Einflussgrößen. Durch diese unzulässige Vereinfachung wurde die Anzahl der Dürren in letzter Zeit überschätzt. Die Wissenschaftler kommen in ihrer Studie zu dem Schlusss (Zitat aus der Kurzfassung des Artikels):

Realistischere Berechnungen müssen grundlegende physikalische Prinzipien wie etwa Veränderungen der zur Verfügung stehenden Energie, Feuchtigkeit und Windgeschwindigkeiten berücksichtigen. Diese Berechnungen zeigen, dass es bei den Dürren in den letzten 60 Jahren kaum Veränderungen gegeben hat. Dieses Ergebnis muss zukünftig bei der Frage berücksichtigt werden, inwieweit die globale Erwärmung den hydrologischen Kreislauf und seine Extreme beeinflusst. Weiterhin erklären uns die neuen Resultate auch, warum paläoklimatologische Rekonstruktionen anhand von Baumringen so stark von den Dürrerekonstruktionen auf Basis des PDSI-Index in den letzen Jahren abwichen. 

 

Siehe auch Beiträge auf WUWT, Roger Pielke Jr und CBS Washington DC.
Foto oben rechts: Tomas Castelazo / Lizenz:  GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Version 1.2 oder einer späteren Version.

 

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