Leiter des russischen WWF-Klimaprogramms: 60-Jahres-Ozeanzyklus wird in den kommenden zwei Jahrzehnten voraussichtlich für Abkühlung sorgen

Der World Wide Fund For Nature (WWF) ist eine der größten internationalen Naturschutzorganisationen der Welt. Seit langem begleitet der WWF die wissenschaftliche Diskussion zum Klimawandel, wobei Vertreter der Organisation an den Berichten des Welklimarats tatkräftig mitgewirkt haben. Durch die langjährige Beschäftigung mit dem Thema hat sich offenbar eine breite Wissensbasis aufgebaut, die sich jetzt bezahlt macht. Als eine der ersten großen Nichtregierungsorganisationen in der Klimawandeldiskussion scheint der WWF nun nämlich das Konzept einer bevorstehenden globalen Abkühlung zu unterstützen. Der Leiter des Klima- und Energieprogramms von WWF Russland, Dr. Alexey Kokorin, wurde am 9. März 2013 vom Radiosender „Die Stimme Russlands“ wie folgt zitiert:

„Das Klima folgt ozeanischen Zyklen mit einer Periode von 60 bis 70 Jahren. Die nun folgenden zwei Jahrzehnte werden nicht unbedingt wärmer werden – sie könnten eher kälter werden. Die hierauf folgenden Jahrzehnte könnten dann aber wieder deutlich wärmer werden. Die Veränderungen der Temperatur laufen in einem wellenförmigen Prozess ab.“

Der Radiosender erläutert die Konsequenzen:

Die Wettervorhersagen der kommenden Jahre werden mehr als enttäuschend ausfallen: Wetteranomalien in Form von Frost, Dürren, Wirbelstürmen und Überflutungen werden auftreten und sich häufen. Das Klima ist außer Rand und Band!

Die Kälte könnte also jede Menge wettertechnisches Ungemach mit sich bringen. Fragt sich also, wann es mit der Abkühlung möglicherweise losgehen könnte. In den letzten 15 Jahren hat sich die globale Durchschnittstemperatur bekanntlich standhaft geweigert, weiter anzusteigen und bewegte sich dafür auf einem Plateauwert. Wann wird dieses Plateau nun wohl verlassen, und wann beginnt der vermutete Abstieg?

Momentan befinden wir uns im Bereich des Maximums des aktuellen 24. Sonnenzyklus. Dabei ist dieses „Maximum“ ziemlich kläglich, nur etwa halb so stark wie der vorangegangene Zyklus. In den kommenden Monaten werden wir allmählich aus diesem Scheitelbereich herauslaufen, und die Sonne wird dann in den Pausenmodus umschalten. David Archibald hat in einer Betrachtung auf WUWT errechnet, dass die Abkühlung Mitte 2013 beginnen könnte, wenn die Sonnenfleckenzahl längerfristig unter 40 rutschen wird. Der norwegische Forscher Erik Solheim hatte vor einiger Zeit eine Abkühlung von satten 0,9°C gegenüber dem vorangegangenen 23. Sonnenzyklus prognostiziert (siehe auch unseren Blogbeitrag „Neue norwegische Studien: Ein erheblicher Teil der Klimaerwärmung der letzten 150 Jahre ist durch die Sonne verursacht„). Dieser Abkühlungswert erscheint relativ hoch. In unserem Buch „Die kalte Sonne“ gehen wir eher von einem Betrag im Bereich von zwei Zehntelgraden Abkühlung aus (siehe Kapitel 7). Eine Abkühlung hatte auch bereits das Nationale Astronomische Observatorium von Japan vorhergesagt (siehe unseren Blogbeitrag „Nationales Astronomisches Observatorium von Japan sagt Abkühlung voraus„). Wenn der El Nino gegen Jahresende nicht das Geschehen durchkreuzt, können wir uns auf  eine spannende zweite Jahreshälfte gefasst machen. Die Kugel rollt. Faites vos jeux. Abkühlung gegen Erwärmung. Noch kann gesetzt werden. Schon bald wird es heissen: rien ne va plus! Wer wird das Rennen machen?

Teilen: