Arktische wirbellose Tierwelt vom Klimawandel unbeeindruckt: Wenn es keine Eisalgen gibt, essen wir halt Pizza

Manchmal scheint es, dass der Klimwandel hinter jeder Ecke lauert. Liegen die Haare mal etwas wirr auf dem Kopf: Das muss wohl wegen dem Klimawandel sein. Fallen die Haare gar aus, dann ist es garantiert der Klimawandel. Haarige Beine? Ein Produkt des Klimawandels. Muskelkater? Natürlich auch der Klimawandel. Die Webplattform numberwatch.co.uk hat eine vollständige Liste aller Klimawandelfolgen mit gefühlten 1000 Einträgen. Hier eine Kopie der ersten drei Zeilen der Aufstellung:

AIDS, Afghan poppies destroyed, African holocaust, aged deaths, poppies more potent, Africa devastated,  Africa in conflict, African aid threatenedaggressive weeds, Air France crash, air pockets, air pressure changesairport farewells virtual, airport malaria, Agulhas current, Alaskan towns slowly destroyed, Al Qaeda and Taliban Being Helped, allergy increase, allergy season longer, alligators in the Thames, Alps melting, Amazon a desert, American dream endamphibians breeding earlier (or not)anaphylactic reactions to bee stingsancient forests dramatically changed, animals head for the hills, animals shrinkAntarctic grass flourishes, Antarctic ice grows, Antarctic ice

Weiterlesen auf numberwatch.co.uk

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Klimaaktivist John Cook schreibt weiter Papers. Diesmal berichtet er in einem „Fachartikel“, wie man die Gesellschaft gegen Klimaleugnen „impfen“ könnte. Cooks Fantasie müsste man haben… Nachzulesen auf vox.com.

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In Namibia geschehen mysteriöse Dinge, wie wetteronline am 23. Mai 2017 meldete:

Überraschung in der Namibwüste: Nebel kommt nicht nur vom Ozean
Der berühmte Nebel der Namibwüste wird vom Ozean gespeist – so die gängige Lehrmeinung. Doch eine Studie enthüllt die wahre Hauptquelle für den lebenswichtigen Nebel in Namibia und eine beunruhigende Veränderung.

Und hier die verrückte Pointe (spoiler alert): Die Nebeltröpfchen stammen aus der Wüste! Ganzen Artikel hier lesen.

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Bleiben wir bei den Überraschungen. Pressetext.com am 15. Mai 2017:

Forscher entdecken viel Wald in Trockengebieten
Stärkere Bewaldung als angenommen könnte gegen Klimawandel helfen.

Eine Analyse eines internationalen Forscherteams hat 467 Mio. Hektar bislang unbekannter Wälder gefunden. Denn die ausgedehnten Trockengebiete dieser Erde sind der Studie zufolge merklich dichter bewaldet als bisher angenommen. Mit dieser Entdeckung steigt die geschätzte globale Waldfläche um zumindest neun Prozent, berichtet das Team in „Science“. Diese Wälder in Trockengebieten könnten sich als Chance im Kampf gegen den Klimawandel erweisen.

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Kennen Sie schon die Webseite Schlumpf-Argumente? Hier geht es um den Kimawandel und Energiepolitik. Demnächst sollen regelmäßig neue Artikel dazukommen, vorbeischauen lohnt sich also.

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Vor einem Jahr (Juli 2016) machten sich Forscher des AWI große Sorgen über die Eisalgen in der Arktis. Im Zuge der Eisschmelze würden diese weniger werden und fallen damit als Nahrung für die wirbellose marine Tierwelt in der Arktis aus. Kommt es zum Super-GAU, Hunger im Meer? Wie bei so vielen Alarmstories begann man zu forschen und fand dann, dass man wohl ganz umsonst den Teufel an die Wand gemalt hatte. Naja, nicht ganz umsonst, denn man hat ja die vielen Forschungsgelder dazwischen dankbar eingesammelt. Die University of Aberdeen gab am 6. Juni 2017 Entwarnung: Nein, es ist kein Problem wenn die Eisalgen fehlen. Dann ernähren sich die Tiere halt von etwas anderem. Das ist so als wenn die Salamipizza plötzlich im Supermarkt alle ist, dann gibt es halt Eintopf stattdessen. Hier die Pressemitteilung der Uni Aberdeen:

Unfussy bottom feeders show resilience to climate change

A study by scientists at the University of Aberdeen has found that invertebrate life in the deep Arctic Ocean is more resilient to the effects of climate change than previously thought.

The shrinking sea ice cover in the Arctic has led to fears that the associated loss of ice algae – tiny algae growing in large numbers in and under the ice – would pose a serious risk to deep sea invertebrates such as clams, crustaceans and polychaete worms, that rely on them as an important food source. However, research carried out in the Canadian Arctic has found that the creatures will happily feed on phytoplankton as an alternative food source, despite previous research suggesting a preference for ice algae.

The study, which has been published in the Marine Ecology Progress Series (MEPS) journal, was co-authored by Anni Mäkelä and Professor Ursula Witte from the University’s School of Biological Sciences, and Professor Philippe Archambault from Laval University in Quebec. Professor Witte said: “Arctic deep sea seafloor communities rely on ice algae and phytoplankton sinking from the surface waters for food.

“Summer sea ice loss is predicted to increase phytoplankton but reduce ice algal production, but ice algae are a higher quality food source and reach the seafloor communities earlier in the year when other food is scarce. “Previous research has indicated that the animals preferentially eat the high quality ice algae, which would make them very vulnerable if this main food source was lost. “However, by feeding the deep-sea fauna of the Canadian Arctic with both ice algae and phytoplankton, we have been able to show that they will happily feed on both, with no group exclusively preferring ice algae. “Our research shows that Arctic deep sea animals are more resilient to changes in their food supply than previously thought – an unexpected finding that suggests they are adaptable to the challenges imposed by climate change.”

 

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