Demograf Wolfgang Lutz: „Szenarien, dass Millionen von Klimaflüchtlingen nach Europa kommen, sind aus meiner Sicht stark übertrieben.“

Europa sieht sich derzeit einer seiner größten Herausforderung ausgesetzt. Hundertausende Bürgerkriegs- und Wirtschaftsflüchtlinge drängen momentan vom Balkan, aus Arabien, Afrika und Asien auf den überforderten europäischen Kontinent. Die innere Einheit Europas ist akut in Gefahr. Vertreter der klimaalarmistischen Linie beuten die Situation schamlos aus und deuten die Völkerwanderung als Folge des Klimawandels. Fachleute sind entsetzt, da ein solcher Zusammenhang aus wissenschaftlicher Sicht nicht belegbar ist (siehe „Löste Klimawandel den Syrien-Krieg aus? Spiegel Online meldet Zweifel an„). In der österreichischen Tageszeitung Die Presse äußerte sich am 4. September 2015 auch der Demograf Wolfgang Lutz in diese Richtung:

„Klimawandel vertreibt die Menschen nicht“

Die Prognosen von Demografen gelten als sehr exakt. Dennoch nutze die Politik sie nur „spontan“, sagt der Demograf Wolfgang Lutz zum 40-jährigen Bestehen seines Instituts. Die sinkende Geburtenrate sieht er nicht als Problem.

Die Presse: Täglich strömen tausende Flüchtlinge nach Europa. Wie sehen Sie das als Demograf?

Wolfgang Lutz: Diese großen Migrationsbewegungen sind Teil einer Ungleichzeitigkeit der soziodemografischen Entwicklung. Die Länder im Süden des Mittelmeeres sind in ihrer sozialen, wirtschaftlichen, aber eben auch demografischen Entwicklung einige Jahrzehnte hinter der Entwicklung in Europa.

[…]

Die Presse: Welche Rolle spielt der Klimawandel bei künftigen Bevölkerungsbewegungen?

Wolfgang Lutz: Szenarien, dass Millionen von Klimaflüchtlingen nach Europa kommen, sind aus meiner Sicht stark übertrieben. Das bestätigt auch eine große Studie des englischen Government Office of Science. Wir sehen vielmehr, dass Leute, die vor Fluten oder anderen Naturkatastrophen von ihrem eigenen Stück Land verdrängt werden, wenn möglich in der näheren Umgebung bleiben. Sie ziehen vielleicht auf ein etwas höher gelegenes Stück Land oder in die nächste Stadt. Aber sie haben natürlich ihre Verwandten und Bekannten dort. Jemand, der in Bangladesch von einer Flut vertrieben wird, will nicht nach Österreich, sondern in einen höhergelegenen Teil von Bangladesch. Und dann gibt es natürlich auch weite Landstriche, die vom Klimawandel eher profitieren wie Kanada oder Sibirien. Da muss man sehen, wie sich die politischen Bedingungen verändern.

Ganzes Interview auf diepresse.com lesen.

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Die Basler Zeitung tappt in die Falle: Im Sommer sind die Temperaturen dieses Jahr nach oben geschnellt. Anstatt sich über das gute Wetter zu freuen, wird die warme Jahreszeit kurzerhand als Folge des Klimawandels umgedeutet. Und falls jetzt der Winter kalt werden sollte, würde dies dann den Klimawandel widerlegen? Wissenschaft auf Steinzeitniveau.

Auch die Bildzeitung liebt das Extreme – und lässt sich dabei gerne von Klimapredigern unter die Arme greifen. Am 22. August 2015 war es heiß in Deutschland. Daher bot sich diese Geschichte an:

Ist das noch Sommer oder schon Klimawandel?
Nachdem der Juli weltweit der heißeste Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 war und auch der August nahe an den Wärmerekord heranreicht, stellt sich diese Frage. Aber es gibt dazu unterschiedliche Meinungen. Prof. Mojib Latif (Uni Kiel), Deutschlands bekanntester Klimaforscher, sagte zu BILD: „Ja, das ist ein klares Indiz dafür, dass der von Menschen gemachte Klimawandel längst da ist. Wir eilen seit Jahren von Rekord zu Rekord. Und wir erleben immer mehr Extremwetter. Das war auch in diesem Sommer so: extreme Trockenheit, extreme Hitzewellen und extremer Starkregen. Genau das sind die drei wichtigsten Anzeichen für den Klimawandel auf der Erde. Da gibt es keinen Zweifel mehr.“

So spricht ein Aktivist, jedoch kein Wissenschaftler. Zu befürchten hat Latif trotz Überschreitung der wissenschaftlichen Argumentation jedoch nichts. Die Politik lässt sich gerne klimaapokalyptische Geschichten auftischen, und in der Wissenschaft gibt es niemanden, der es wagen würde, Latif zu kritisieren. Der letzte der dies tat war Stefan Rahmstorf, der aufgrund seiner extremen Sichtweise jedoch heute keine große Rolle mehr in den Medien spielt.

Man muss der Bildzeitung jedoch sehr dankbar sein, dass sie im selben Artikel auch gemäßigtere Stimme zu Wort kommen lässt:

Der Dipl.-Meteorologe Dominik Jung (wetter.net) sieht diesen Sommer anders: „Das war ein typischer europäischer Sommer, sehr wechselhaft eben. Die Temperaturen reichten von Bodenfrost bis 40,3 Grad Hitze. Wir hatten Dürre und Herbststürme. Es war alles dabei! Kein Grund zur Klimapanik.“

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Die schwedische Universität Göteborg berichtete am 17. August 2015 in einer Pressemitteilung über eine ermutigende Studie zur klimatischen Zukunft Tibets. Der Klimawandel hat hier das Pflanzenwachstum signifikant angekurbelt, was wiederum die Erwärmung dämpft:

More grasslands in Tibet could bring climate improvements

In the Arctic, enhanced vegetation growth amplifies global warming. On the Tibetan Plateau, however, the situation is the reverse. “The trend in Tibet is the opposite of what we are seeing in the Arctic,” says Professor Deliang Chen from the University of Gothenburg. “By restoring grasslands there, the climate can be improved – both locally and globally.”

In the Arctic, warming increases like a spiral. Global warming means that the periods of growth are becoming longer and vegetation growth is increasing. At the same time, heat transfer to the Arctic from lower latitudes is rising, reducing sea ice there, and this in turn is contributing towards a faster local rise in temperature. A new research study published in the highly respected research journal PNAS shows that the situation is the reverse on the Tibetan Plateau.

Vegetation on the Tibetan Plateau has also increased as a result of global warming. However, in contrast to the Arctic areas, the longer periods of growth and the increased vegetation activity here appear to mean that global warming is being weakened. “The reason for this is that increased evapotranspiration from plants is cooling the air,” explains Deliang Chen, Professor of Physical Meteorology at the University of Gothenburg.

The climate models also simulate daytime cooling as a result of the increased vegetation, albeit with a smaller magnitude than currently observed. “Our results suggest that actions to restore native grasslands in degraded areas, roughly one-third of the plateau, will both facilitate a sustainable ecological development in this region and bring local and global climate benefits.” More accurate simulations of the biophysical coupling between the land surface and the atmosphere are needed to help fully understand regional climate change over the Tibetan Plateau.

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Wundert es Sie auch ein wenig, dass die Studie in keiner deutschen Zeitung landen konnte?

 

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