Der menschengemachte Klimawandel ist eine globale Naturreligion

Von Uli Weber

Wir alle, oder zumindest fast alle, träumen von einem Urlaub auf einer malerischen Südseeinsel. Ein solches Bild ist für viele von uns der Inbegriff von Unabhängigkeit, Natur und Erholung. Aber wenn man zu lange in einem solchen Paradies lebt, kann man offenbar auf ziemlich komische Gedanken kommen, Zitat aus Wikipedia:

Mit dem Begriff Kapu (*Tapu), der als Tabu auch ins Deutsche drang, wurde in der traditionellen hawaiischen Gesellschaft ein unbedingtes Verbot bezeichnet, dessen Übertretung schwerste Strafen nach sich zog. Könige hatten die Macht, Tabus zu erlassen und aufzuheben. …

Wichtige Tabus betrafen bestimmte Speisen, Orte, Gegenstände, Tiere und Personen, die als Sitz oder Träger einer besonderen Art von Mana gekennzeichnet waren. Auch das Aussprechen bestimmter Worte oder Begriffe konnte auf solche Weise mit einem Verbot belegt sein. Männer und Frauen durften nicht gemeinsam essen, außer auf Seereisen in kleinen Kanus. Den Frauen war der Verzehr von Schwein, Meeresschildkröte und Hunden, sowie Bananen und Kokosnüssen durch Tabu grundsätzlich verboten…

Der Vollzug der Todesstrafe wegen Tabubruchs war keine Seltenheit. Darüber hinaus war das Brechen der Knochen und das Herausreißen der Augen als Strafe üblich…“

Kurz zusammengefasst, die freundlichen blumenbekränzten alten Hawaiianer hatten sich in ihrem kuscheligen Südseeparadies das Leben durch unsinnige Tabus zur Hölle gemacht. Tu‘ nicht dies, iss‘ das nicht und sag‘ ja nicht das böse Wort – kommt das vielleicht irgendjemandem bekannt vor?

Das ursprüngliche alte Hawaii war eine steinzeitliche Kultur. Im Laufe der kulturellen Evolution des Menschen hatte sich die pro Kopf verfügbare Energiemenge mehrfach drastisch erhöht und unseren heutigen Lebensstandard damit erst ermöglicht:

In steinzeitlichen Kulturen betrug die verfügbare pro-Kopf Energiemenge etwa das 3 bis 6-fache des menschlichen Grundbedarfs.

Im Zeitalter von Ackerbau und Viehzucht betrug die verfügbare pro-Kopf Energiemenge etwa das 18 bis 24-fache des Grundbedarfs.

Und in unserem Industriezeitalter beträgt die verfügbare pro-Kopf Energiemenge etwa das 70 bis 80-fache des Grundbedarfs.

Wir sind hier in den westlichen Industrienationen also eigentlich gar nicht mehr so weit vom richtigen Paradies entfernt. Jeder Einzelne von uns hier in den westlichen Industrienationen verfügt etwa über das 10-fache derjenigen Ressourcen, die einem alten Hawaiianer zur Verfügung gestanden haben. Irgendein kluger Mensch hat sogar einmal berechnet, dass jeder von uns damit etwa über den Lebensstandard eines römischen Kaisers verfügt. Die Rechnung ist ganz einfach, der Herr Kaiser hatte etwa 100 Bedienstete, die für ihn sorgten – und für uns sorgen 70 bis 80 fossil-elektrisch betriebene Helferlein in allen Lebensbereichen. Denn der industrielle Gebrauch von fossilen Energieträgern seit Beginn der Industrialisierung bestimmt heute den allgemeinen technologischen Lebensstandard, die Verfügbarkeit und Qualität von Lebensmitteln, die Kommunikation, das Transportwesen, unser Gesundheitswesen und damit auch unsere individuelle Lebenserwartung.

Es ist also völlig klar, dass man in unserem fossil betriebenen Paradies ebenfalls auf ganz eigenartige Gedanken kommen muss. Wir haben die zornige Göttin Pele der alten Hawaiianer also lediglich gegen eine gütige Mutter Gaia eingetauscht und uns für sie inzwischen ebenfalls ein paar schöne Tabus ausgedacht:

  • Eine zwanghafte CO2-Vermeidung,
  • eine globale Klimagerechtigkeit
    • und die Dekarbonisierung der ganzen Welt.

Und überhaupt: Mehr Gerechtigkeit für alle! – Wirklich für alle? – Nein, denn wer seine Stimme gegen CO2-Vermeidung, globale Klimagerechtigkeit und die Dekarbonisierung der Welt erhebt, für den gilt „mehr Gerechtigkeit für alle“ natürlich nicht, sondern eher weniger. Also keine Gerechtigkeit für „Klimaleugner“, denn das sind ja auch nur 3 Prozent, und die können schließlich ihren Minderheitenschutz hier beim Umweltbundesamt ab Seite 110 beantragen…

Im alten Hawaii gab es einstmals für Tabubrecher immerhin noch die Möglichkeit zu einem Happy-End. Wir erfahren nämlich auf Wikipedia auch, dass es im ursprünglichen Hawaii zwei Asylplätze (puʻuhonua) gab, wo Tabubrechern Schutz gewährt wurde. Der eine befand sich im Waipiʻo-Tal, der andere bei Hōnaunau.
Aber bis nach Hawaii müssen die „Klimaleugner“ schon ziemlich weit schwimmen…

 

Puʻuhonua o Hōnaunau – Foto U. Weber

 

 

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