Die kalte Sonne mit Silbermedaille im European Energy Review – Medienecho vom 17.8.2012

Im Mai 2012 brachte European Energy Review ein ausführliches Interview mit Fritz Vahrenholt über unser Buch “Die kalte Sonne” sowie die Energiewende in Deutschland. Hierin schildert Vahrenholt die Beweggründe für das Buch, geht im Gespräch mit Redakteur Marcel Crok auf die Hauptkritikpunkte am Weltklimarat ein und erläutert die Bedeutung der wissenschaftlichen Neubewertung  für den Umbau der Energielandschaft in Deutschland. Das Magazin mit derzeit über 37.000 Abonnenten nähert sich dabei dem wichtigen Thema in vorbildhaft ausgewogener und unaufgeregter Weise.

Kurz vor der Sommerpause zog European Energy Review nun eine Bilanz und veröffentlichte eine Statistik, in der die zehn meistgelesenen Artikel des ersten Halbjahres 2012 genannt werden. Und hier das offizielle Endergebnis: Von den 75 angetretenen Artikeln erreichte der Bericht über Die kalte Sonne den zweiten Platz !  Übersetzt in die Olympia-Zählweise wäre dies die Silbermedaille ! Der Erfolg unterstreicht die Bedeutung des Themas sowie die Notwendigkeit zur kritischen Hinterfragung  der in der Vergangenheit als alternativlos angesehenen klimakatastrophistischen Sichtweisen.

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Ulli Kulke beschäftigte sich Anfang August 2012 in seinem Blog Donner + Doria mit der ungewöhnlichen Hurrikan-Flaute im Nordatlantik und zitiert dabei auch unseren kürzlichen Blogartikel „Ein unerwarteter Rekord: Noch nie mussten die Vereinigten Staaten während der letzten 100 Jahre so lange auf einen starken Hurrikan warten !„. Hier ein Auszug:

Tatsache ist jedenfalls, dass kurz nach Katrina, im Oktober, noch einmal ein größerer Hurrikan über Florida herfiel, und seither die Atlantikküsten der USA von weiteren schweren Wirbelstürmen verschont blieben, mitterweile im siebten, gar nicht mal so verflixten Jahr. Die Betreiber des Klimablogs “Kalte Sonne” haben errechnet, dass es sich dabei sogar um einen Rekord handelt: “Noch nie mussten die Vereinigten Staaten während der letzten 100 Jahre so lange auf einen starken Hurrikan warten!” schreiben sie in ironischer Umkehrung der Katastrophen-Prophezeiungen aus der Klimaforschung. Für den Zeitraum seit 1970 ergibt die Statistik der Hurrikane jedenfalls keinen Trend, nicht nach oben und nicht nach unten. Dabei ist die diesjährige – kalendarische – Hurrikan-Saison in vollem Gang, bislang noch ohne nennenswerten Treffer.

Gewiss, die letzten, nahezu hurrikanlosen sieben Jahre sind noch kein langer Zeitraum, aber es überascht schon, wenn aus dem Weltklimarat in eben diesen sieben Jahren ständig die Botschaft kommt, der Anstieg der globalen Temperatur, besonders auch derjenigen in den Ozeanen, aus der ja die Wirbelstürme ihre Kraft ziehen, würde sich nahezu täglich beschleunigen. Wobei  gerade dies ja nicht nur von hartnäckigen Klimaskeptikern bezweifelt wird, sondern insgeheim auch von den Erwärmungspropheten, die sich gegenseitig schon mal mit der Frage: “Wo zum Teufel ist eigentlich die Erwärmung geblieben” ärgern – im internen Email-Verkehr wohlgemerkt, der im Zuge der “Climategate”-Affäre um den Weltklimarat an die Öffentlichgkeit kam.

Von Hurrikanen redet seither niemand mehr, andere Naturkatastrophen sind dafür ins Blickfeld gerückt und dienen nun als Beweis für die kommende Weltkatastrophe. Kann ja sein, dass sie auch irgendwie mit allfälligen veränderten klimatischen Verhältnissen zusammenhängen, aber sind die zwingenden Zusammenhänge, die einst mit den Hurrikanen aufgebaut wurden, einfach austauschbar, wenn die Wirbelstürme mal für einige Zeit ausfallen? Fluten, Dürren, Hitzewellen, alles dient mittlerweile als Beweis dafür, jeweils unter dem Begriff Extremereignisse. Und seit drei Jahren, seit die eisigen Winterperioden nicht mehr wegzudiskutieren waren, ist es so weit: Jetzt dienen auch sie als Beweis dafür, dass sich die Erderwärmung angeblich immer stärker beschleunigt – im Außenverkehr, wie man seit Climategate wohl hinzufügen muss. Da hat man doch den Eindruck, dass zwischen all den Gewittern eine heftige neue Beliebigkeit aufblitzt. 

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Die Klimaretter und Zeit Online haben nach einer halbjährigen Pause zwischenzwitlich wieder Lust bekommen, mit uns über die Klimakatastrophe zu diskutieren. Den Anfang machte ein Beitrag von Stephanie Bätjer auf klimaretter.info. Darin schreibt die Autorin unter anderem:

In einem Welt-Artikel aus dem Jahr 2010 beispielsweise schrieb Vahrenholt, der britische Forscher Mike Lockwood bestätige seine These, dass kalte Winter in Nordeuropa und heiße Sommer in Russland auf Veränderungen der Sonnenflecken zurückgingen. Tatsächlich hatte Lockwood hier einen Zusammenhang entdeckt. Wie schwach dieser ist, lässt Vahrenholt allerdings unter den Tisch fallen. Nach Lockwoods Ergebnissen bewirkt die Sonnenaktivität nämlich nur fünf Prozent der Temperaturschwankungen und kann so keineswegs als Haupterklärung für den Klimawandel herangezogen werden.

Leider lässt Bätjer hier ebenfalls etwas unter den Tisch fallen, nämlich dass dies nur die für IPCC-Interpretationsweise gilt, die von etlichen Wissenschaftlern kritisiert wird. Es deutet viel darauf hin, dass die Sonne eine sehr viel stärkere Klimawirkung hat und noch schlecht bekannte Solarverstärkerprozesse über UV oder kosmische Strahlung/Wolken eine viel größere Rolle spielen als bislang noch vom IPCC angenommen (siehe Kapitel 6 in unserem Buch „Die kalte Sonne“). Mit der zitierten geringen Klimawirkung der Sonne ist es schlichtweg unmöglich, das historische Klimageschehen der letzten 10.000 Jahre zu reproduzieren, wobei die Temperatur um 1 Grad schwankte, synchron zu Sonnenaktivitätsänderungen (siehe Kapitel 3 in unserem Buch).

Etwa zwei Wochen später, Mitte August, erschien dann die Langversion der Kritik auf Zeit Online. Diesmal war der Autor der uns bereits gut bekannte Toralf Staud, der sich bereits in der Vergangenheit gerne an unseren Thesen gerieben hat. Gerne nutzten wir das Angebot zur Diskussion und entwarfen eine Entgegnung auf die abenteuerlichen Vorhaltungen. In unserem Blogartikel „Kritik an der kalten Sonne auf Zeit Online: Was ist dran an den Vorwürfen?“ gingen wir ausführlich auf die einzelnen Kritikpunkte ein und entkräfteten die Vorwürfe. Der Staud-Text entpuppte sich dabei als eine Aneinanderreihung von seltsamen Verdrehungen und Ungereimtheiten. Hier spielt möglicherweise auch eine Rolle, dass Staud Journalistik mit Nebenfach Philosophie studiert hat und leider keine universitäre naturwissenschaftliche Ausbildung vorzuweisen hat. Weiterhin sollte man dazu wissen, dass Staud regelmäßig für das Greenpeace Magazin schreibt, so dass von einer „unabhängigen Überprüfung“ wohl kaum die Rede sein kann. Im Rahmen eines Emailwechsels im Vorfeld des Zeit Online Artikels, bot Kalte-Sonne-Co-Autor Sebastian Lüning dem Staud an, Kontakt zu den Wissenschaftlern der Gastautorenkapitel in unserem Buch herzustellen, damit Staud seinen Lesern eine ausgewogene Sichtweise präsentieren könnte. Dieses Angebot wurde leider abgelehnt, was vielleicht einen weiteren Hinweis auf die mögliche Intention des Beitrags gibt.

Prinzipiell sind wir jederzeit gerne bereit zu diskutieren. Jedoch scheint Toralf Staud nicht an einer faktenorientierten Debatte interessiert zu sein und gleitet allzuoft in das zwielichtige Feld von Verschwörungstheorien und Intrigenlegenden ab. Was könnten die wirklichen Hintergründe für dieses fragwürdige Verhalten sein? Schade für die Wissenschaft.

Unabhängigen Beobachtern blieb die seltsame Berichterstattung auf Zeit Online nicht lange verborgen. Auf Donna + Doria analysierte Ulli Kulke in seinem Artikel „Mehr Ehrlichkeit in der Klimadebatte!“ die Diskussion in treffender Weise und schrieb unter anderem:

Das Problem beginnt nämlich erst dann, wenn die Debatte die Sphäre der Medien erreicht. Dort hat die Energiewende inzwischen die Macht des Faktischen übernommen, am Bekenntnis dazu samt der dazugehörigen einseitigen Schuldzuweisung an das menschengemachte Kohlendioxid (CO2) kommt jedenfalls hierzulande niemand vorbei, der etwas werden oder bleiben will. Der gute Ton über die gute Sache ist Pflicht für jeden, der mit Zeitungen Auflage schaffen, der in der Politik Wählerstimmen sammeln, der in der Wissenschaft Fördergelder erheischen will. Und so passiert es regelmäßig, dass auch Klimaforscher, die in ihrer Arbeit die Pflicht zur Skepsis, Hinterfragung und Kritik auch gegenüber heiligen Kühen nicht vergessen, in der populär-medialen Öffentlichkeit ganz anders klingen. […]

Man ist geneigt, Verständnis aufzubringen für die Bredouille der kritischen Forscher. Wer verfolgt, wie lange Jahre es zum Beispiel gedauert hat, bis das Forschungsvorhaben CLOUD am Teilchenbeschleuniger CERN bei Genf, mit dem der Einfluss des Sonnenwindes auf die Wolkenbildung und das Klima bewilligt wurde, wer lesen musste, dass der CERN-Chef Rolf-Dieter Heuer den Forschern nach ihrem Aufsehen erregenden Zwischenergebnis verbot, ihre kritischen Daten öffentlich zu interpretieren – der mag ahnen, was für Wissenschaftler, die nicht ständig neue Weltuntergangsstimmung erzeugen und die nicht die Notwendigkeit zur noch hektischeren Energiewende stützen, auf dem Spiel steht. Renommierte kritische Klimaforscher einer Bundesanstalt in Hannover wurden kurzerhand kaltgestellt. Ähnliche Beispiele gibt es mehr als genug. Falsche Freunde können die Karriere gefährden. Wer mit einzelnen Forschern spricht, hört viel von Unsicherheiten und Ungeklärtheiten, was den Einfluss von CO2 wie auch der Sonne angeht. Öffentlich hört sich das bisweilen dann ganz anders an. Darin unterscheidet sich die Wissenschaft nicht wesentlich vom politischen Raum. Gern laden einzelne, auch namhafte Politiker kritische Klimaforscher zum Dialog. Dringt dies an die Öffentlichkeit, hagelt es parlamentarische Anfragen, despektierliche Zeitungsartikel. Ein offener Diskurs geht anders.

 

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