Luxemburger Staatsbesuch lässt sich Einsteins Turm vom PIK auf dem Potsdamer Telegrafenberg zeigen – Die Klimanews der Woche

Staatsbesuch in Berlin. Die Regierung Luxemburgs besuchte Ende April 2012 ihre Berliner Kollegen und brachten royales Tafelsilber mit. In einer parallel laufenden Ausstellung konnte sich die Bevölkerung das kostbare Geschirr ganz in Ruhe mal aus der Nähe anschauen. Und wie vertrieben sich die Herrschaften so den Tag? Man entschied sich für die Klimakatastrophe. Denn nur diese ist noch viel schrecklicher als die aktuelle europäische Finanzkrise, die allen Beteiligten allmählich auf die Nerven geht. Und wenn es um die Klimakatastrophe geht, dann ist ein bestimmtes Institut in der Nähe Berlins natürlich ganz besonders gut geeignet. Das Luxemburger Tageblatt berichtete am 25.4.2012 über die kleine Bergpartie:

„Eine weitere Etappe des Besuchs in Brandenburg war das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Das Forschungsinstitut, das sein Direktor Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Joachim Schellnhuber wohl zurecht als das schönste Europas bezeichnete, hat eine lange Tradition. Der erste optische Telegraf hatte auf dem sog. Telegrafenberg eine Station und erlaubte den Preußenkönigen von Berlin aus eine schnelle Kommunikation mit anderen Regionen. Ein heute nach Einstein benannter Turm diente dem genialen Physiker vor einem Jahrhundert als Laboratorium und die Klimaforscher des 21. Jahrhunderts nutzen den Beobachtungsturm immer noch. […] Heute ist das PIK eine weltweit renommierte und führende Forschungsinstitution, die sich mit Fragen des Klimawandels und entsprechender Gegenmaßnahmen beschäftigt und eine wichtige Beratungsfunktion für Politik, Wirtschaft und die Zivilgesellschaft darstellt.“

Was wohl Einstein heute zur Forschung des PIK sagen würde? Würde Einstein seinen Laboratoriumsturm freiwillig den Potsdamer Klimaforschern überlassen?  Im Gegensatz zum PIK stand Dr. hc (x6) Albert Einstein festgefahrenen Denkmustern stets sehr kritisch gegenüber. Er war sich nicht zu schade, auch gegen den „Konsens“ anzuschwimmen, welcher in der Wissenschaft meist wenig bedeutet. Und damit war er recht erfolgreich, wie wir heute wissen. So kommentierte Einstein im Jahre 1931 die Schrift Hundert Autoren gegen Einstein mit dem Satz „Wenn ich Unrecht hätte, wäre einer genug“ (siehe unser Blogartikel „Henrik Svensmark weist Kritik an seinem Solarverstärker-Modell zurück„).

In regelmäßigen Abständen wendet sich das PIK mit neuen Katastrophenmeldungen an die Öffentlichkeit. Immer wird es schlechter, fast  nie besser. Die natürliche Klimavariabilität scheint übrigens kein großes Thema am Institut zu sein (siehe unsere kürzlichen Blogbeiträge „Ist das noch normal? Die extrem schwierige Analyse von Extremwetter“ und „Kipp-Element auf wackeliger fachlicher Grundlage: Grönlands Eismassen lassen sich vom Potsdam-Institut keine Angst einjagen„). Ob dies schonmal irgendjemandem aufgefallen ist?

Irgendwann mussten die Luxemburger Gäste aber dann ein kleines Geständnis ablegen, was beim PIK sicherlich zu finsteren Mienen geführt haben muss. Das Tageblatt berichtet über das dunkle Luxemburger Geheimnis:

„Luxemburg wird das Klimaziel, bis 2020 elf Prozent seines Energiebedarfs aus regenerativen Quellen zu beziehen, nicht erreichen können.“

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Envisat funkt nicht mehr. Trotzdem ist man ihm nicht böse, denn der europäische Umweltbeobachtungssatellit hat etwa doppelt so lange im All ausgehalten wie ursprünglich geplant. Trotzdem droht nun eine empfindliche Datenlücke in den langjährigen Messreihen, denn die Ablösung soll erst in den kommenden Jahren nach und nach in die Umlaufbahn geschossen werden (Die Zeit vom 12.4.2012).

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Aus Anchorage wurde Anfang April 2012 ein neuer Schneerekord berichtet. Mit einer kumulativen Schneehöhe von 3,39 m wurde der Winter 2011/2012 der schneereichste Winter seit Beginn der Klimaausfzeichnungen in der größten Stadt Alaskas (ICECAP vom 7.4.2012).

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Die australische Premierministerin Julia Gillard hatte noch vor ihrer Wahl im August 2010 zur Regierungschefin bekräftigt, unter ihrer Führung keine CO2-Steuer einzuführen. Im Jahr darauf schien sich die Labor-Politikerin nicht mehr an dieses Versprechen zu erinnern und die „carbon tax“ wurde beschlossen. Etliche ihrer Wähler fühlten sich hintergangen und thematisierten das gebrochene Wahlversprechen.  Die Quittung kam prompt. Bei den Wahlen in Queensland im März 2012 fuhr Labor die höchste Niederlage einer amtierenden Regierung in der Geschichte Queenslands ein. Die Premierministerin von Queensland nahm dies zum Anlass umgehend aus dem Parlament auszuscheiden und die Politik fluchtartig zu verlassen. Australien ist zusammen mit Neusaeeland und der EU eines der wenigen Länder, das sich zu einem Emissionshandel verpflichtet hat. Zusammen machen die genannten Länder jedoch nur gut 14% der weltweiten Emissionen aus (siehe Kapitel 9 in „Die kalte Sonne“). Der Rest der Welt, darunter auch China, USA und Indien, nehmen nicht am Emissionshandel teil.

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Der Geologe Prof. Friedrich-Karl Ewert war kürzlich Gast einer vom Rotary-Club Finsterwalde organisierten Veranstaltung im Bad Liebenwerdaer Bürgerhaus. Dort erläuterte er den Gästen die große Bedeutung  natürlicher Klimasteuerungsfaktoren, die von einigen führenden Klimawissenschaftlern derzeit noch immer unterschätzt werden. Die Lausitzer Rundschau berichtete darüber:

„Auf die Frage, weshalb er nicht mehr Unterstützer seiner Theorien finde, antwortete Ewert, dass Klimaforscher verschiedener Institute, unter anderem das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung, nicht mehr bereit wären, an gemeinsamen Foren teilzunehmen.“

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Es deutet vieles darauf hin, dass CO2 gar nicht das wilde Klimagas ist, für das es lange Zeit gehalten wurde. Falls CO2 nun trotzdem noch eine moderate Klimawirkung hätte, wäre es doch schön, wenn man es irgendwie aus der Atmosphäre oder den Abgasen entfernen und festsetzen könnte. Nein, hier geht es nicht um das Verpressen des CO2 im Untergrund (CCS), sondern zwei andere pfiffige Ideen. In der Zeitschrift Science veröffentlichten Forscher aus Los Angeles jetzt ein Verfahren, bei dem CO2 elektromikrobiell in Alkohol umgewandelt wird. Wäre das nicht schön, wenn man das lästige CO2 schon bald genüsslich zum Feierabend trinken könnte? (siehe auch Friends of Gin and Tonic).

Aber auch eine Gruppe kanadischer Wissenschaftler war kreativ. Sie beobachteten bei einer Fräserei, dass CO2 in einem Abfallhaufen aus Weißasbest auf mysteriöse Weise verschwand. Sie berechneten, dass dieser Haufen pro Jahr etwa 600 Tonnen CO2 aus der Atmosphäre aus dem Verkehr zieht. Scheint Asbest also doch noch zu was Nütze zu sein. Die Studie erschien vor kurzem in der Zeitschrift Geology.

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Unerwartetete Wendung: Greenpeace mag keine Elektroautos. Die Deutsche Welle berichtet am 13.4.2012:

„Die Umweltorganisation Greenpeace hat massive Kritik an der Entwicklung des Elektroautos geübt. Elektroautos seien beim aktuellen Strommix weder sparsamer als herkömmliche Autos, noch nutzten sie dem Klima – das sagte Greenpeace-Verkehrsexperte Wolfgang Lohbeck am Donnerstag (12.04.2012) auf dem Kongress der Zeitschrift ‚auto motor und sport‘ in Stuttgart vor mehr als 300 Autoexperten. Außerdem seien Elektroautos augrund ihres hohen Preises für weite Teile der Bevölkerung unerschwinglich. ‚Ich bin kein Freund einer Mobilität, die viele Leute ausschließt. Das ist Mobilität für Reiche‘, so Lohbeck.“

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Im Dezember 2011 konnte die Global Warming Policy Foundation (GWPF) zeigen, dass die britische BBC das Thema Klimawandel zu einseitig von der alarmistischen Perspektive her präsentiert. Im April 2012 beschwerte sich nun James Delingpole, dass die australische ABC noch viel schlimmer als die BBC sei. Naja, ehrlich gesagt können da auch deutsche Fernsehanstalten locker mithalten… Kennen Sie z.B. schon Claus Klebers Klima-Burnout?

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Sind Sie gut in Fremdsprachen? Falls Niederländisch zu Ihrem Repertoire gehört, sollten Sie das hochinteressante Klimablog von Marcel Crok De staat van het klimaat besuchen. Es lohnt sich. Einige unserer Blogartikel werden mittlerweile sogar ins Spanische übersetzt. Generell können Sie unsere Beiträge gerne bei sich auf Ihr Blog kopieren, wenn Sie wollen. Ein Link zum Originalbeitrag auf kaltesonne.de wäre jedoch schön.

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Wir haben an dieser Stelle des öfteren über Klimakatastrophen-Computerspiele berichtet. Nun kam am 20. April 2012 eins auf den Markt, das die Herzen der Klimahorror-Freunde höher schlagen lassen wird. Das Spiel hat den eleganten Namen „Projekt Erde – Wendepunkt“. Focus Online berichtete:

Projekt Erde – Wendepunkt ist angelegt wie eine Wirtschaftssimulation: Der Spieler steuert eine Umweltschutz-Organisation, die den Temperaturanstieg und daraus resultierende Katastrophen wie Überschwemmungen, Dürren und Hungersnöte abwenden will. Dabei muss er aber die Bedürfnisse der wachsenden Bevölkerung im Blick behalten, die Politik einbeziehen und darauf achten, dass die Schutzmaßnahmen finanzierbar bleiben. Was passiert, wenn Verbrennungsmotoren verboten werden? Und wie lässt sich die Verbreitung regenerativer Energien fördern? Jede Entscheidung hat Folgen, im Ernstfall sterben etwa Pflanzen- oder Tierarten aus, oder wetterbedingte Naturkatastrophen verwüsten ganze Landstriche. Alle Entwicklungen, so versichern die Macher, basieren auf realistischen, wissenschaftlich fundierten Klimamodellen eines Forschers der Elite-Universität Oxford.“

Unbestätigten Gerüchten zufolge soll das Spiel dem kommenden IPCC-Klimabericht kostenlos beigelegt werden. Unklar ist, ob das Spiel wieder eingestampft wird, sobald sich herausstellen sollte, dass der Strahlungsantrieb von solaren Aktivitätsschwankungen im zugrundeliegenden Klimamodell unterschätzt wurde. Natürlich ist das Werk bereits auf Amazon bestellbar. Leider gab es nur einen von fünf Sternen. Grund: Handwerkliche Mängel.

Auch der IPCC-lastige Bremer Weser Kurier berichtet gerne über das neue Game.

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Große Überraschung in der Antarktis. Neue Zählungen ergaben, dass es etwa doppelt so viele Kaiserpinguine gibt wie bislang angenommen (Ausgburger Allgemeine). Bislang hatte man angenommen, das frühere Schmelzen im Frühling und reduzierte Meereis würde die Population der Kaiserpinguine dezimieren. Nun kam es aber irgendwie anders. Phil Trathan vom British Antarctic Survey weiß sich zu helfen: Die Effekte des Klimawandels sind regional unterschiedlich (siehe sciencedaily.com). Achso. Vielleicht hätte er erwähnen sollen, dass sich das Meereis um die Antarktis in den letzten Jahrzehnten sogar leicht ausgedehnt hat und der ostantarktische Eisschild sogar angewachsen ist? Nein, das passte offensichtlich nicht in die Story.

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Eine spannende Geschichte aus Delmenhorst, der Heimat von Sarah Connor. Die Traditionsfirma Ernst Petershagen baut seit 1925 die Straßen der Stadt. Kürzlich herrschte bei der Firma große Freude, denn sie war beim „Nordwest-2050“-Wettbewerb „Fit für den Klimawandel“ ins Finale eingezogen. Darin geht es um die Anpassung an den Klimawandel. Der Weser Kurier berichtet am 27.4.2012:

„Durch den Klimawandel werden Extremwetterereignisse wie Starkregen oder auch extreme Kälte im Winter zunehmen“, erklärt Ernst Schaffarzyk, der das Familienunternehmen in dritter Generation führt. Vor allem bei harten Wintern kommt das Delmenhorster Unternehmen ins Spiel. Was lang anhaltende Kälteperioden bedeuten, hat sich in der Stadt im Frühjahr 2010 und 2011 deutlich gezeigt, als die Straßen stadtweit löchrig wie eine Mondlandschaft waren. Und weil die Kommunen nicht über genug Geld verfügen, Schäden ordentlich zu reparieren, lassen sie Löcher nur stopfen. Das ist der Punkt, an dem die „Asphaltexperten“ ins Spiel kommen.

Ja, Sie haben richtig gehört. Klimawandel in Delmenhorst bedeut, dass es jetzt immer länger anhaltende Kälteperioden geben wird. Aber ist ja egal. Hauptsache der Laden brummt und man springt auf den gut geölten Klimakatastrophenzug auf. Läuft.

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Gut zu wissen: Eine wissenschaftliche Studie fand jetzt heraus, dass die Höhe der Zimmertemperatur die Umfrageergebnisse zum Klimawandel beeinflusst. Dies berichtet jetzt Die Freie Welt unter Bezugnahme auf die New York Times.

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In den USA dreht sich die Klimadebatte momentan vor allem um die Frage, ob der Klimawandel zu mehr Home Runs im Baseball geführt hat. Sie lachen? Da liegen Sie komplett falsch. Es wird vermutet, dass die Klimaerwärmung die Luft dünner werden lässt und daher der Schlagball weiter fliegt als vorher. Siehe notrickszone.com.

 

Allen ein schönes Wochenende !

 

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