Ein neuer Klimadialog, Polverschiebung durch Klimawandel und ein unredlicher Arktis-Eisbeitrag in der Zeit

Über die Jahre haben sich die Anhänger der Klimakatastrophe ein festes Plätzchen in der deutschen Medienlandschaft geschaffen. Im Prinzip handelt es sich um eine lupenreine Win-Win-Situation: Die Medien bekommen ihre Sensations-Katastrophen-Stories und die erklärten Weltuntergangspropheten ihre große Bühne, samt Werbeplattform zur Einwerbung von Forschungsfördergeldern und Startrampe zum Umbau der Gesellschaft auf nationaler und internationaler Ebene. Eine nicht allzu feine Koproduktion. Im Zuge dieses Medienfeldzuges kamen die kritischen Stimmen zunehmend unter die Räder. Wer nicht der IPCC-Doktrin folgte, wurde sogleich zum Industriespion und Staatsfeind erklärt. Eine echte klimawissenschaftliche Diskussionskultur gab es eigentlich bislang nicht. Und wer dann doch einmal wagte den Mund aufzumachen, bekam es gleich mit dem Institutsdirektor unter Androhung von karrierehemmenden Maßnahmen zu tun.

Aus diesem Grund ist die Initiative der beiden niederländischen Institute KNMI und PBL sehr zu begrüßen, die jetzt die Diskussionsplattform Climate Dialogue geschaffen haben, in der in strukturierter Weise strittige Themen von allen Seiten beleuchtet werden. Momentan findet hier eine Diskussion zum Wert von regionalen Klimamodellierungen statt. Mit dabei ist auch der bekannte Wissenschaftler Roger Pielke Sr., der sich gegen eine zu starke Fixierung auf derartige Modellierungen ausspricht. Wenn Sie wollen, schauen Sie dort einfach mal vorbei.

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Der Klimawandel ist bekanntlich ein omnipotenter Übeltäter. Wo auch immer es Elend oder Gefahr in der Welt gibt, ist es wahrscheinlich, dass die Klimakatastrophe ihre dreckigen Finger mit im Spiel hat. Eine ganz besonders hinterlistige Schurkerei wurde jetzt in den Geophysical Research Letters aufgedeckt. Aufgrund des Klimawandels verschiebt sich jetzt sogar auch der Nordpol. Zukünftige Nordpolexpeditionen könnten auf diese Weise den Pol auf tragische Weise verfehlen und so um die Früchte ihrer harten Arbeit gebracht werden.

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Eines der Hauptziele der aktuellen Klimaschutzmaßnahmen ist das Einfrieren des aktuellen Klimazustandes. Einige Diskussionsteilnehmer plädieren gar für eine Wiederherstellung des Klimas vor Beginn der Industrialisierung, also vor 1850. Damals herrschte die Kleine Eiszeit auf der Erde, die in Deutschland etwa ein Grad niedrigere Temperaturen sowie Krankheit und Missernten brachte. Nun gibt es endlich eine gute Nachricht für alle Klimaschützer und Naturzyklen-Leugner: Bei Tchibo gibt es jetzt für nur EUR 19,95 ein „Klima-Aufbewahrungsdosen-Set„, in dem das Klima sicher aufbewahrt werden kann. Fachleute haben anhand von Modellierungen berechnet, dass man das gesamte heutige Erdklima effektiv aufbewahren könnte, wenn jeder Erdenbürger etwa 50 dieser Sets käuflich erwürbe. Ob es beim Kauf der Dosen zusätzlich auch Klimazertifikate gibt, ist momentan leider noch unbekannt.

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Die Zeit kümmert sich in einem kürzlichen Beitrag erneut um ihr Lieblingsthema, den klimatisch bedingten Untergang der Erde. Am 9. Mai 2013 erschien dort der Artikel „Das ewige Eis wird schmelzen„:

Die Erde reagiert auf CO2-Veränderungen sensibler als angenommen. Forscher sagen voraus, dass die Arktis bald eisfrei sein könnte. So wie vor einigen Millionen Jahren. Forscher der US-Universität von Massachusetts haben vorausgesagt, dass die Arktis in Zukunft wieder eisfrei sein wird. Bereits vor 2,2 bis 3,6 Millionen Jahren habe es in der Arktis sehr warme Temperaturen gegeben. In dieser Epoche habe die Atmosphäre nicht viel mehr Kohlendioxid (CO2) enthalten als heute. Demnach könnte die Arktis auch in Zukunft wieder eisfrei sein. Das System Erde reagiert auf geringe Veränderungen des CO2-Gehalts  stärker als in früheren Klima-Modellen vorhergesagt“, schrieb das  Forscherteam unter Leitung von Julie Brigham-Grette. „Dies könnte uns  Hinweise auf die Entwicklung in der nahen Zukunft geben.“

Die Zeit-Logik: Es war in der Vergangenheit in der Arktis schon einmal wärmer als heute, obwohl der CO2-Gehalt eigentlich nicht hoch genug war, um diese Wärmephase zu erklären. Es gäbe nun zwei Möglichkeiten diese Diskrepanz zu erklären. Zum einen könnte die Wärme möglicherweise nichts mit dem CO2 zu tun haben. Das wäre sicher die einfachste Lösung, denn das Klimasystem ist komplex und wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst, zum Beispiel veränderte ozeanische Zirkulationsmuster. Überraschenderweise haben sich die Autoren der von der Zeit besprochenen Science-Studie jedoch für die andere Alternative entschieden: Das CO2 muss damals wohl viel stärker gewirkt haben als heute. Ist zwar nicht besonders logisch, passt aber natürlich viel besser in den klimakatastrophischen IPCC-Erzählstrang.

Und hier gleich die zweite Überraschung: Die Zeit hielt es nicht einmal für nötig, die erste Erklärmöglichkeit in ihrem Artikel zu erwähnen. Sieht so eine redliche Wissenschaftsberichterstattung aus? Vollkommen ignoriert werden zudem andere Forschungsresultate, die auf viel robusteres Eis in der Arktis hinweisen als in einigen Potsdamer Modellen momentan noch für möglich gehalten (siehe unsere Blogbeiträge „Neue Eiskern-Studie: Grönlands Eisschild schrumpfte während der Eem-Warmzeit nur minimal“ und „Gletschersterben in Grönland überschätzt: Meeresspiegel steigt wohl doch langsamer als befürchtet„).

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Nach all den Weltuntergangsszenarien, die den Korallenriffen der Erde in den letzten Jahren angedichtet worden sind, gab es nun endlich einmal etwas Positives zu berichten. Der Focus meldete am 9. Mai 2013 (hier ein Auszug):

Zukunft von Korallenriffen nicht so düster wie angenommen

Meeresbiologe Mumby tüftelte mit seinem Forscherteam zwei Jahre lang an einem Computer-Rechenmodell zur Zukunft der Korallen. Dabei simulierten die Forscher zunächst mit Hilfe von Hunderten Studien aus den vergangenen vier Jahrzehnten, wie es den Riffen in der Karibik ergeht. Einerseits können die komplexen Kalk-Strukturen eines Riffs weiterwachsen. Andererseits schrumpfen die Riffe, weil Korallen krank werden, absterben oder ihr Kalkskelett vom saurer werdenden Meerwasser aufgelöst wird. Das Riff-Modell wurde anschließend mit jüngsten Klima-Modellen kombiniert. Danach prognostizierten die Forscher das „Kalk-Budget“ bis zum Jahr 2080. Zugleich stellten sie die Vorteile örtlicher Schutzmaßnahmen und globalen Handelns den Folgen des Klimawandels entgegen. Ein Ergebnis: Selbst wenn die Treibhausgas-Emissionen weiter wie bisher ansteigen, können örtliches Management wie Fangverbote in Meeresschutzgebieten den Riffverlust um mindestens ein Jahrzehnt hinauszögern.

Weiterlesen auf Focus.de

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Ein deutsches Unterstützer-Blog für Südafrika machte kürzlich Werbung für weitere Klimaausgleichszahlungen auf den schwarzen Kontinent. In einem Blogbeitrag vom 9. Mai 2013 wird über eine kürzliche Nasa-Meldung berichtet:

Südafrika droht stärkere Trockenheit und weniger Regen. Ein Alarmruf aus Washington.

Am vergangenen Freitag veröffentlichte die US-Raumfahrtbehörde NASA eine Studie, die kaum mediales Interesse fand. Dabei sind die Erkenntnisse alarmierend wie noch nie zuvor. William Lau, leitender Forscher der NASA, untersuchte in einer Modellversuchsstudie den Zusammenhang zwischen Klimaerwärmung und Niederschlagswahrscheinlichkeit. Südafrika ist eine der Regionen, die es durch den Klimawandel besonders hart treffen wird. Die NASA simulierte im Rahmen von 14 Modellversuchen mit einem Jahreszeitraum von 140 Jahren die Effekte der Klimaerwärmung auf die verschiedenen Regionen der Erde. In einigen Teilen der Welt komme es zu einer Zunahme an Regenperioden, in anderen Regionen hingegen zu stärkeren Trockenperioden. Die Kohlenstoffdioxidmenge (CO2) beeinflusse das Auftreten von Regen auf dem Planeten, heißt es im Papier.

Warum war das mediale Interesse wohl so gering? Hat es möglicherweise damit zu tun, dass eine regionale Modellierung von Niederschlägen über fast anderthalb Jahrhunderte in die Zukunft noch überhaupt nicht möglich ist? Die aktuellen Klimamodelle hatten noch nicht einmal den globalen Erwärmungsstopp der letzten anderthalb Jahrzehnte kommen sehen und sollen jetzt regional differenziert weit in die Zukunft hinein viel besser funktionieren? Regional besitzen derartige Modelle fast noch keine Vorhersagequalitäten (siehe aktuelle Climate Dialogue Diskussion). Zudem werden derzeit immer mehr ernstzunehmende Stimmen laut, dass die CO2-Klimasensitivität wohl viel zu hoch angesetzt worden ist (siehe unseren Blogbeitrag „Hinweise auf eine niedrigere CO2-Klimasensitivität verdichten sich: Drei neue Arbeiten erteilen den IPCC-Katastrophenszenarien eine Absage„) und solare Aktivitätsschwankungen und andere natürliche Zyklen eine viel größere Rolle für die Niederschlagsvariabilität spielen (siehe z.B. unsere Blogbeiträge „Neue Studie in Nature: Ostafrikanischer Dürretrend Teil eines natürlichen Zyklus„, „Solare Millenniumszyklen überall: Auch die Regenmengen in Südost-Australien schwankten während der letzten 10.000 Jahre im Takte der Sonne“ und „Solare Millenniumszyklen kontrollierten Feucht- und Dürrephasen der Römerzeit im Mittelmeer „).

 

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