Fidjigate

Die Klimakonferenz (COP23) von Bonn war eigentlich auf den Fiji-Inseln geplant. Damit die ca. 25.000 Vertreter (!) aus aller Herren Länder jedoch einigermaßen komfortabel an-und abreisen konnten, einigte man sich auf Bonn als Durchführungsort. Im Spiegel wurde darüber berichtet wie die Inseln dem Meer zum Opfer fallen. Der Autor Axel Bojanowski verweist am Anfang des Artikels kurz auf den Anstieg des Meeresspiegels, er verlinkt auf eine NOAA- Website. Im weiteren Verlauf des SPON-Artikels ist dann nicht mehr die Rede vom Klimawandel-Versinken der Inseln. Völlig zu Recht betont Bojanowski, dass die bedeutendsten Ursachen für die Erosion der Inseln im Verhalten der Inselbewohner selbst liegt. Die wilden Rodungen verminderten die Festigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen die See, selbst bei Nicht-Sturmbedingungen berichten Segler über 3m hohe Wellen in der Region. Aber zurück zum Anstieg des Meeres dort. Auf der oben verlinkten Website findet sich auch die Möglichkeit, die Daten herunterzuladen. Wir haben das getan.

Abb. 1: Der Anstieg des Meeres bei den Fiji-Inseln 1990-2011. Daten: NOAA. Der lineare Trend beträgt 6mm/Jahr

 

Die verfügbaren NOAA- Daten reichen (lückenhaft) bis 1972 zurück, die Station wurde jedoch im März 1989 verlegt, was einen Sprung in den Daten nach oben von ca. 10cm erzeugte. Wir schauen daher nur von 1990 bis Ende 2011, die Datenreihe endet dort unglücklicherweise. Aber wir haben ja als Ergänzung die Daten der Satelliten aus der Gegend, sie sind hier zu gewinnen.

 

Abb. 2: Die Meereshöhe (Sea Surface Hight=SSH) bei den Fiji Inseln nach Satellitenbeobachtungen. Quelle.

 

Nach dem Peak in 2012 ging der Pegel also um etwa 10 cm zurück bis Mitte 2017. Es ist also sehr viel enthalten an natürlichen Schwankungen, so zeichnet sich das Muster von ElNinos (hier örtlich geringerer Wasserstand) und LaNinas (höherer Wasserstand) ab. Was also bleibt übrig von den Klimawandel- Horrorstories in Verbindung mit den Fiji-Inseln? Im Artikel kommt eine heute 40-jährige Frau zu Worte die in ihrer Jugend (also um 1990) das Wasser als Freund kennenlernte und heute (2017) ist es ein Feind. Was doch netto ca. 8 cm Pegelerhöhung (nicht die oft zitierten 17 cm, das war 2011/12 durch eine starke LaNina erzeugt) in 27 Jahren so anrichten sollen, bei Wellen von 3m Höhe! Der Klimawandelbeitrag zur Erosion der Insel ist sicher von den Einwohnern kaum bemerkbar. Zur Öffentlichkeitsarbeit scheint er sich jedoch glänzend zu eignen um Geld einzusammeln.

 

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