Fritz Vahrenholts Sonnenkolumne 3/13: Wer ist Schuld am Kältewinter?

Sehr geehrte Damen und Herren,

auch der März zeigt erneut eine äußerst schwache Sonnenaktivität, gemessen an der Zahl der Sonnenflecken. Der aktuelle Sonnenzyklus ähnelt immer mehr einem der schwächsten Sonnenzyklen, nämlich dem Sonnenzyklus Nr. 5. Mit diesem Sonnenzyklus begann  1798 das Dalton Minimum Anfang des 19.Jahrhunderts.

Dass  die Sonne hinsichtlich ihrer Aktivität  11-, 87-, 210- und 1000-jährigen Zyklen aufweist, ist schon länger bekannt ( siehe auch S.49 ff. in „Die Kalte Sonne). Die Forscher Prof. Jürg Beer und Dr. Friedhelm Steinhilber vom Schweizer Forschungsinstitut EAWAG haben nun die Aktivitätsschwankungen für die zurückliegenden 9400 Jahre berechnet und wagen einen Ausblick auf die nächsten 500 Jahre. Danach gehen sie von einer abfallenden solaren Aktivität im 21. Jahrhundert aus. Die Arbeit ist im Journal of Geophysical Research (http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/jgra.50210/abstract) erschienen und lautet „Prediction of solar activity for the next 500 years“. Zur Erinnerung : Wir befanden uns  zwischen 1950 und  1990 in einem ausgeprägten solaren Maximum.

Im Beitrag von Frank Bosse wird noch einmal der Zusammenhang zwischen kalten Wintern, der schwachen Sonnenaktivität und der NAO (der nordatlantischen Oszilllation) in Erinnerung gerufen, wie ihn  erstmals Michael Lockwood und Sami Solanky dokumentiert haben (siehe auch „Die kalte Sonne S.11ff.) Dies ist notwendig, da in der letzten Zeit immer wieder der Versuch gemacht worden ist, die kalten Winter in Zusammenhang mit der CO2-Emission zu bringen. Es ist schon interessant zu sehen, wie die einfachen natürlichen Erklärungen, zumal sie auch noch wissenschaftlich abgesichert sind, wenig Raum in der Klimadebatte finden.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Fritz Vahrenholt

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