Fritz Vahrenholts Sonnenkolumne 9/16: Ein Rückblick auf die arktische Schmelzsaison

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Sonne war im September erneut unterdurchschnittlich aktiv. Die festgestellte Sonnenfleckenzahl betrug 44,7, dies sind nur etwa 64% des mittleren Wertes des aktuellen Monats für alle 23 bisher komplett systematisch beobachteten solaren Zyklen (SC) seit 1755. Es gibt nur 2 Zyklen, die bislang inaktiver waren als der aktuelle SC: Nummer 5 und 6. Das ist 200 Jahre her ! Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts war die aktivste Phase in Amplitude und Zeitdauer.

Unser monatlicher Blogbeitrag beschäftigt sich mit dem Zustand des arktischen Meereises. So wie der El Nino 2015 vor Paris zum Beweis  für eine anthropogen erzeugte Erwärmung umfunktioniert wurde, so wurde auch das arktische Meereis instrumentalisiert. Der Ozeanphysiker Prof. Peter Wadham von der Universität Cambridge – Review Autor des letzten Klimaberichts des IPCC -sagte im Vorfeld der Pariser Konferenz bereits für den Herbst des vergangenen Jahres eine praktisch eisfreie Arktis (unter 1 Mio km² Ausdehnung) voraus. Die Wahrheit lag bei 4,6 Mio km²! Nun ist seine Prognose „eisfrei“ nächstes Jahr oder 2018. Das ist weniger Wissenschaft denn politische Agitation.

Entsprechend ist auch das Echo; man fragt auch in den Medien inzwischen zunehmend kritisch nach, leider weniger in den deutschsprachigen. Das befürchtete Allzeitminimum, dass für September 2016 vorausgesagt wurde, traf nicht ein. Unsere Analyse zeigt, dass die Monatsmittelwerte der letzten Dekade (2007…2016) sogar einen Nulltrend ergeben: das arktische Meereis im Minimalwert (September) ist in diesem Zeitraum nicht weniger geworden. Eine Extrapolation auf die meereisfreie Arktis in 2060, wie es der IPCC tut, ist daher mit Vorsicht zu geniessen. Neue Rekorde gibt es nur von der Antarktis zu berichten. Hier hat sich das Meereis seit 2000 massiv ausgedehnt, in den letzten Jahren allerdings stagniert dieser Prozess. Da dies nicht mit dem CO2- bedingten Klimawandel in Einklang zu bringen ist, lesen und hören wir über diese Entwicklung sehr wenig. Niemand gibt gerne zu, wenn die eingesetzten Modelle versagen. Für uns bleibt es spannend an den Polen.

Es grüßt Sie herzlich
Ihr
Fritz Vahrenholt

 

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