IPCC-naher Klimaforscher verschafft sich mit gestohlener Identität Zugang zu vertraulichen Dokumenten

Der IPCC-nahe Wasser- und Klimaforscher Dr. Peter Gleick gab am 20. Februar 2012 in einem Blog-Artikel auf der Huffington Post-Webseite zu, dass er sich unter Vortäuschung einer falschen Identität auf illegale Weise vertrauliche Unterlagen des klimaskeptischen Heartland Instituts beschaffte. Die Woche zuvor hatte Gleick, Präsident des kalifornischen Pacific Institute in Oakland, anonym die sechs internen Heartland-Finanzmemos an 15 Medien und Blogs zur Veröffentlichung weitergeleitet. Unter anderem erschienen die gestohlenen Dokumente auf Seiten wie DeSmogBlog. Pikanterweise war Gleick bis vor kurzem Mitglied einer Task Force für wissenschaftliche Ethik der in den Klimawissenschaften hochangesehenen American Geophysical Union.

Noch Ende letzten Jahres war Gleick Co-Autor eines Papiers in dem er ein enges Vertrauensverhältnis zwischen Wissenschaftlern und der Öffentlichkeit bzw. den Politikern als Grundvoraussetzung für die Planung einer nachhaltigen Zukunft ansah. Und ein solches Vertrauensverhältnis wäre nur möglich, wenn sich die Forscher den höchsten Standards der wissenschaftlichen Integrität verpflichtet sähen, schrieb Gleick mit seinem Co-Autor damals. Am 16. Februar, vier Tage vor seinem öffentlichen Schuldbekenntnis, legte Gleick plötzlich sein Amt in der Ethik-Kommission der AGU nieder und führte damals noch nebulös „persönliche, private Gründe“ an. Nach Bekanntwerden der Hintergründe der Affäre verurteilte die AGU nun Gleicks unethisches Verhalten, das in keiner Weise den Werten der Organisation entspricht. Auch der AGU-Präsident schrieb, dass er Gleicks Verhalten nicht dulden könne. Der Co-Autor des Buches „Die kalte Sonne“, Dr. Sebastian Lüning, ist seit 20 Jahren Mitglied der AGU.

Noch unklar ist, wer das offenbar gefälschte zweiseitige Strategiepapier verfasst hat, das sich unter den von Gleick weitergeleiteten Dokumenten befand und ebenfalls mitveröffentlicht wurde. Das Heartland-Institut erklärte, dass es sich um eine klare Fälschung handelt. Gleick bestreitet, dass er Änderungen an den Dokumenten vorgenommen hätte.

Siehe auch Bericht auf notrickszone.com und Spiegel Online
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