Klima-Fälscher Connolley: Der Mann, der unser Weltbild umschrieb

Viele von uns benutzen Wikipedia regelmäßig. Schnell mal die chemische Formel für Ameisensäure checken oder etwa die Sehenswürdigkeiten von Wismar nachschauen. Wikipedia ist umsonst und soll laut Untersuchungen in etwa die gleiche Genauigkeit haben wie etablierte Lexika. Unzählige Freiwillige setzen unermüdlich ihre Zeit ein, um das Wissen der Erde hier zusammenzutragen. Dabei gibt es durchaus eine gewisse Hierarchie bei den Autoren, ohne die es auch nicht funktionieren würde. Irgendwer muss nämlich letztendlich für ein Themengebiet zuständig sein und den Hut aufhaben. Wenn in einen Artikel über den HSV etwa ein Bayern-Fan hineinschreibt, dass der HSV wohl auch in den kommenden 10 Jahren keine Chance hat, Deutscher Meister zu werden. Dann muss natürlich der Fachschiedsrichter ran und diesen Kommentar wieder herausnehmen und auch sonst für Ausgewogenheit, Korrektheit und Qualität sorgen. Das klappt in der Regel sehr gut.

Nun gibt es aber auch kontroverse Themen, und dazu gehört bekanntlich die Diskussion um den Klimawandel. Bei diesen Fachrichtungen ist es umso wichtiger, dass der Wikipedia-Fachschiedsrichter wirklich unparteiisch ist, sonst kann es nicht funktionieren. Leider ist bei Wikipedia in der Vergangenheit gerade im Bereich Klima so einiges schiefgelaufen. Unglaublich aber wahr: Der Wikipedia-Oberschiedsrichter für Klimafragen war  ein Parteimitglied der britischen Grünen und sympathisierte offen mit den Ansichten des umstrittenen IPCC. Es war also gar kein Schiedsrichter, sondern der 12. Mann der IPCC-Mannschaft. Gerhard Wisnewski hat sich kürzlich in einem Beitrag auf Kopp Online den Fall „William Connolley“ näher angeschaut:

Der Eintrag bei Wikipedia ist auffallend dünn: William Michael Connolley (* 12. April 1964) sei ein britischer Informatiker, Autor und Blogger. Bis 2007 sei er beim British Antarctic Survey als Klimamodellierer beschäftigt gewesen. Er habe in Oxford studiert »und im Bereich Numerische Analyse abgeschlossen«. Bis Mai 2007 sei er als Gemeinderat tätig und für die Grünen aktiv gewesen. Im Bereich Klimaforschung habe er unter anderem behauptet, »dass bereits in den 70er ahren die meisten Klimavorhersagen eine Globale Erwärmung und keine neue Eiszeit vorhersagten. Bis 2007 war er aktiver Mitarbeiter beim RealClimate Blog.« Sonst noch was? Ach ja: Der Mann hatte bei Wikipedia mitgearbeitet, und zwar als »Klimaexperte«. Seine Mitarbeit sei »lobend erwähnt worden«, unter anderem in der Wissenschaftszeitschrift Nature.  

Manipulationsskandal bei Wikipedia 

Erst ganz am Rande ist da auch noch nebulös von »Frustrationen« und »vorhandenen Konflikten« die Rede, die nicht ausgeblieben seien. Und auch von ihm auferlegten Einschränkungen wie dem »Entzug seiner Adminfunktion« bei Wikipedia und »zeitweisen Editierauflagen«. Erst hier merkt der aufmerksame Leser, dass es um den trefflichen Klimaaktivisten Connolley massiven Ärger gegeben haben muss. Am Ende des dürren Beitrags ist schließlich in einem einzigen Satz auch von »harscher Kritik« die Rede, »einschließlich der Behauptung, Connolley sei wesentlich für Meinungsmanipulationen bei klimabezogenen Artikeln der englischsprachigen WP verantwortlich«. »WP« steht für »Wikipedia«.  

Das war‘s dann aber auch schon. Selbstreinigung sieht anders aus. Über das wahre Ausmaß des Manipulationsskandals rund um Connolley verliert die deutsche Wikipedia nämlich kein Wort. Dabei ist der Name »Connolley« nicht nur mit einem der größten Fälschungs- und Desinformationsskandale in der Klimaforschung verbunden, sondern auch mit einem der größten Propagandaskandale bei Wikipedia. Über Jahre trieb Connolley bei dem Onlinelexikon sein Unwesen, schrieb es im großen Stil im Sinne der etablierten »Klimaforschung« bzw. Klimalüge um und richtete dabei in dem weltweit wichtigsten Lexikon einen gewaltigen Flurschaden an. Aber nicht nur da, sondern auch an der Wahrheit und dem Weltbild von Abermillionen Menschen, die sich bei Wikipedia informieren. 

Erst verschwand die Eiszeit, dann das Klimaoptimum 

Kaum hatte die Klimaforschung weitgehend erfolgreich den so genannten »Climategate«-Skandal totgeschwiegen, bei dem Hunderte von E-Mails aufgeflogen waren, in denen sich Klimaforscher über ihre Manipulationen austauschten, da flog auch Connolley auf.

Weiterlesen auf Kopp Online.

Nachtrag (31.1.2013):
Könnte es ein solches Problem vielleicht auch im deutschsprachigen Wikipedia geben? Klar ist, dass auch bei uns IPCC-nahe Aktivisten eifrig an den Wikipedia-Artikeln mitschreiben. Hierzu scheint auch Peter Hartmann zu gehören, der auf der alarmistischen Plattform klimaretter.info als „Captain Pithart“ sogar ein eigenes Blog betreibt. Hartmann scheint hier allerdings vor allem für sich selbst zu schreiben, da es kaum Leser-Kommentare gibt. Kürzlich wurde zudem klar, dass ihn die wissenschaftliche Seite eigentlich gar nicht interessiert, da er sich in der Diskussion mehrfach um eine wissenschaftliche Fachdiskussion drückte und eiligst auf die „Fachleute“ verwies. Eben dieser Peter Hartmann schrieb nun in William Connolleys Blog einen aufschlussreichen Kommentar, der wohl als Unterstützung gemeint war aber eher Anlass zur Sorge geben sollte:

„I’m proud to say that I have over 12,000 edits (almost 5,000 unique pages) on Wikipedia, not counting Wiktionary and Commons […]“

Ist der Einfluss durch IPCC-nahe Aktivisten im deutschsprachigen Wikipedia in Wirklichkeit vielleicht sogar noch viel schlimmer als im englischsprachigen? Glaubt man Peter Hartmanns Angaben, deutet sich hier ein schwerwiegendes Problem an, das bislang in seinem Ausmaß weitgehend unbemerkt blieb. Im Sinne einer fachlichen Unabhängigkeit sollte schnellstmöglich und transpararent aufgeklärt werden, wer im deutschsprachigen Wikipedia zu den Haupteditoren im Bereich des Klimawandels gehört und inwieweit die fachliche Unabhängigkeit dieser Autoren gewährleistet ist.

 

[Nachtrag 29.11.2013: Laut eigenen Angaben hat Peter Hartman nur einen oder wenige Artikel über Klimafragen in der deutschen Wiki bearbeitet.]

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