KKK: Künstler kapern Klimalarm

Anfang Oktober 2014 hatten wir hier über schimmelnde Kirchenorgeln berichtet, eine angebliche Folge des Klimawandels. Es hat bis zum Weihnachtsfest und noch darüber hinaus gedauert, bis der Focus diese Geschichte entdeckte und am 27. Dezember 2014 ein schön-schauriges Klimahorrorstück daraus machte:

Klimawandel sorgt für Schimmel in Kirchen-Orgeln
„Der vielbeschworene Klimawandel ist inzwischen in unseren Kirchen angekommen“, sagte der Orgel-Revisor der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers, Axel Fischer. Zu den Ursachen zählt ein stetiger Anstieg der Luftfeuchtigkeit seit etwa 15 Jahren, außerdem wird in vielen Kirchen seit einiger Zeit aus Spargründen weniger geheizt als früher. Schimmelsporen nisteten sich gerne auf verstaubten Flächen ein, sagte der Baudirektor der Landeskirche, Werner Lemke. Die Landeskirche will dem Schimmel-Problem mit einer Arbeitsgemeinschaft nun generell auf den Grund gehen.

Wir wollen der angekündigten Arbeitsgemeinschaft gerne unter die Arme greifen. Wie hat sich die Luftfeuchtigkeit in den letzten 15 Jahren in Norddeutschland entwickelt? Hat sie in den letzten Jahrzehnten im Zuge des Klimawandels wirklich zugenommen? Dazu schauen wir uns Daten aus Braunschweig an, die wir der Webseite des norddeutschen Klimamonitors entnehmen (Abbildung 1). Oh Schreck, die relative Luftfeuchte hat in den letzten 50 Jahren sogar abgenommen. Freispruch für den Klimawandel! Es scheint eher die mangelnde Beheizung der Kirchen zu sein, die den Schimmel fördert. Keine Ursache, gern geschehen. Wenn mal wieder ein klimatisches Problem ansteht, helfen wir wieder mit.

Abbildung 1: Entwicklung der relativen Luftfeuchte in Braunschweig. Quelle: norddeutscher Klimamonitor.

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Lange hatte man angenommen, dass das CO2 die Temperaturen in den letzten anderthalb Jahrhunderten nach oben getrieben hat. Nun hat man aber bemerkt, dass man einen wichtigen Faktor offenbar übersehen hatte. Durch Zufall entdeckte man jetzt, dass die Temperaturkurve eine hohe Übereinstimmung mit der Entwicklung der US-amerikanischen Briefpostpreise aufweist (Abbildung 2). Hieraus ergibt sich der Verdacht, dass wohl auch das gestiegene Porto erwärmend gewirkt haben muss. Erste Wissenschaftler beginnen nun, die Briefpreise in ihre Klimamodelle miteinzubeziehen. Noch ist unklar, wie hoch der Strahlungsantrieb ausfällt. Sicher ist nur eines: Enorme Forschungsgelder werden notwendig sein, um die volle Klimaschädlichkeit des Posttransports zu quantifizieren.

Abbildung 2: Globale Temperaturkurve (NCDC, orange), US.amerikanische Briefpostgebühren (blau) und atmosphärischer CO2-Gehalt (weiß). Kurve: Andrew Dart auf JoNova. Mit Dank an EIKE für den Hinweis.

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Das Goethe-Institut hat 2014 einen Band mit dem Titel „Klima Kunst Kultur“ herausgegeben, über den die Tiroler Landeszeitung am 23. Dezember 2014 schrieb:

Nur noch kurz die Welt retten
Der Klimawandel und die letzten Tricks des Kapitalismus: eine Betrachtung aus der Perspektive von Kunst und Kulturwissenschaften.

Die Klimawissenschaften stehen vor einem Trümmerhaufen. Jahrelang hat man den Leuten erzählt, der Klimawandel fegt uns in Windeseile hinweg. Mittlerweile ist Ernüchterung eingetreten. Die Prognosen haben sich als zu scharf herausgestellt. Die CO2-Klimawirkung wurde offenbar dramatisch überschätzt, die Temperaturen stagnieren, und auch Wetterextreme wollen einfach nicht zunehmen. Den Kulturwissenschaften ist dies herzlich egal. Sie befinden sich noch immer auf dem Stand des Klimaalarmjahrs 2007, als die klimatischen Weltuntergangsszenarien ihren Höhepunkt erreichten. Der böse Kapitalismus zerstört das Klima, ein leicht verständliches Bild, das sich gut zur Aufwiegelung der Massen eignet, letztendlich aber auf fehlerhaften wissenschaftlichen Tatsachen beruht. Egal, wurde nicht auch in den Irak einmarschiert, motiviert durch Hinweise auf angebliche Chemiewaffen, die sich aber bei einer späteren Überprüfung als falsch herausstellten? Das interessierte später kaum jemanden.

Lesen wir ein wenig im Artikel der Tiroler Nachrichten:

Zu diesen eindringlichen Bildern gehört etwa die 28 Meter lange Skulptur eines gestrandeten Meeresriesen, die der argentinische Künstler Adrián Villar Rojas im Rahmen der „Biennale am Ende der Welt“ im südargentinischen Ushuaia in einen Buchenwald gelegt hat. Ein kolossales memento mori, zugleich imposant und fragil, nicht nur, was die vom Menschen zerstörten Lebensräume der Wale betrifft. Die Ambivalenz zwischen juchzenden Kindern und dem offensichtlich verschlickten Gewässer, in dem sie herumtollen, bestimmt die Fotografien von Michael Tsegaye: Sie sind am Alamaya-See, einst der zweitgrößte See Äthiopiens, entstanden, der durch große Bewässerungsprojekte zunehmend schrumpft. Klima, fragile Ökosysteme, Ausbeutung durch den Menschen: Das Feld ist ungeheuer weit verzweigt und reicht bei der Schwedin Åsa Sonjasdotter bis hin zu aussterbenden Kartoffelsorten, die sie im Rahmen ihrer Ausstellungen wieder anpflanzt.

Ein gestrandeter Wal als Verkörperung des Klimawandels? Der Zusammenhang ist schwer zu verstehen. Vielleicht durch den steigenden Meeresspiegel? Nein, macht keinen Sinn. Ein austrocknender See in Äthiopien, weil die Landwirte der Region zu viel Wasser entnehmen? Wo ist hier der Klimawandel? Aussterbende Kartoffelsorten? In der taz vom 12. September 2012 hört sich das ganz anders an:

Deutsche Bauern im Glück. Die Bodentemperaturen sind in den vergangenen 50 Jahren um fünf Grad gestiegen. Die deutschen Landwirte freut’s – die Erträge fallen üppiger aus. Die deutschen Landwirte dürften dank höherer Erträge unter dem Strich vom Klimawandel profitieren. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) präsentierte am Mittwoch Berechnungen, nach denen die mittlere Bodentemperatur im Aussaatmonat April in den letzten 50 Jahren um fünf Grad auf 16 zugenommen hat. „Dieser Trend wird sich bis 2100 fortsetzen“, prognostizierte DWD-Vize Paul Becker. Ende des Jahrhunderts könne dann drei Wochen früher gesät werden als in den 60ern. 

Klima Kunst Kultur? Kein guter Titel. Besser: Künstler Kapern Klimaalarm.

 

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