Nordamerikanische Winter sind in den letzten anderthalb Jahrzehnten immer kälter geworden

Bienen mögens warm. Nachzulesen in einer neuen Arbeit im Journal of Hymenoptera von Dew et al. 2016:

Biogeography and demography of an Australian native bee Ceratina australensis (Hymenoptera, Apidae) since the last glacial maximum
[…] Population expansion then began to plateau approximately 6,000 years ago, which may correspond to a slowing or plateauing in global temperatures for the current interglacial period. […]

Das wird vor allem den ORF interessieren, der im April 2015 noch das Gegenteil behauptet hatte:

Klimawandel beschleunigt Bienensterben
Der Imkerbund schätzt, dass in Österreich etwa die Hälfte aller Bienenvölker den Winter nicht überlebt haben, in der Steiermark ist mit Ausfällen von bis zu 20 Prozent zu rechnen. Hauptgrund sei der Klimawandel. […] Vor allem der zunehmend warme Herbst und der milde Winter setzten den Bienen zu, denn damit verzögert sich auch die Ruhephase: „Wir verlieren die Bienen in der Ruhephase, wo sie den Stoffwechsel reduzieren und wo sie die Winterruhe pflegen. Das heißt, es ist ganz wichtig, dass eine Biene ausgeruht aus dem Winter kommt und dann den Generationswechsel gestaltet.“

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Joachim Müller-Jung ist Klimaalarmist und Journalist bei der FAZ. Am 2. Juni 2016 hat er sich mit einem einzigen Absatz endgültig selber disqualifiziert:

Klimawandel: Der unglaubliche Eiertanz der Meteorologen
[…] Was wir beobachten, ist ein unglaublicher Eiertanz der Wissenschaftler. Das fängt damit an, dass gebetsmühlenartig auf die fachlichen Unterschiede zwischen Wetter und Klima verwiesen wird. Wollen wir wirklich ein ums andere Mal auf den banalen Umstand verweisen, dass ein Wettereignis eine meteorologische Momentaufnahme ist und sich allenfalls über Zeiträume von Tagen bemisst, während das Klima ein statistisches Konstrukt ist, ein Big-Data-Langzeitunternehmen der Geoforschung, das vom erlebten Wetter etwa so weit weg ist wie der Body-Mass-Index von der Schlachtplatte am Mittagstisch? Wetter und Klima zu trennen, mag wissenschaftlich-methodisch gerechtfertigt sein. Für das öffentliche Reden über unsere bitteren Alltagserfahrungen ist es eine überflüssige akademische Spitzfindigkeit.

Wichtige Grundlagen dürfen nicht mehr erwähnt werden, weil sie die Alarmgeschichten abschwächen könnten? Autsch. Der Mann kann einem nur noch leid tun.

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Die nordamerikanischen Winter sind in den letzten 15 Jahren kälter geworden. Scinexx hatte 2012 vorschnell gemeldet, dies könnte mit dem schwindenden Meereis zu tun haben. Michael Sigmond und John Fyfe haben diese Idee in einer neuen Studie verworfen, die am 27. Juni 2016 in Nature Climate Change herauskam. Ursache der kalten Winter sind wohl vielmehr Ozeanzyklen im Pazifik. Hier der Abstract:

Tropical Pacific impacts on cooling North American winters
The North American continent generally experienced a cooling trend in winter over the early 2000s. This cooling trend represented a significant deviation from expected anthropogenic warming and so requires explanation. Previous studies indicate that climate variations in the tropical Pacific contributed to many mid-latitude climate variations over the early twenty-first century. Here we show using large ensembles of fully coupled, partially coupled and uncoupled model simulations that in northwest North America the winter cooling was primarily a remote response to climate fluctuations in the tropical Pacific. By contrast, in central North America the winter cooling appears to have resulted from a relatively rare fluctuation in mid-latitude circulation that was unrelated to the tropical Pacific. Our results highlight how decadal climate signals—both remote and local in origin—can together offset anthropogenic warming to produce continental-scale cooling.

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Der böse Klimawandel richtet großen Schaden an. Er lässt Sahel, Sahara und sogar die Arktis ergrünen. Auf Letzteres wies am 2. Juni 2016 die NASA in einer Pressemitteilung hin:

NASA Studies Details of a Greening Arctic
The northern reaches of North America are getting greener, according to a NASA study that provides the most detailed look yet at plant life across Alaska and Canada. In a changing climate, almost a third of the land cover – much of it Arctic tundra – is looking more like landscapes found in warmer ecosystems.

With 87,000 images taken from Landsat satellites, converted into data that reflects the amount of healthy vegetation on the ground, the researchers found that western Alaska, Quebec and other regions became greener between 1984 and 2012. The new Landsat study further supports previous work that has shown changing vegetation in Arctic and boreal North America.

Landsat is a joint NASA/U.S. Geological Survey program that provides the longest continuous space-based record of Earth’s land vegetation in existence.

Weiterlesen bei der NASA.

 

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