PIK kann’s nicht lassen: Auch 2016 erhielt Potsdamer Klimainstitut knapp eine halbe Million Dollar von Greenpeace-nahem politischem Thinktank

Im Zeitraum 2014/15 erhielt das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) mehr als eine halbe Million Dollar von einem Greenpeace-nahem politischem Thinktank, Climate Analytics. Gestört hat sich an der Verquickung von Wissenschaft und Aktivismus offenbar niemand, denn der mediale Aufschrei blieb aus, nachdem wir den Interessenskonflikt hier im Blog darstellten. Mittlerweile ist der PIK-Sachbericht 2016 herausgekommen. Sind dem PIK erneut Aktivistengelder zugesteckt worden? Wir blättern im Bericht und werden zu unserem Erstaunen erneut fündig: Im Jahr 2016 kamen dreieinhalb Prozent der gesamten vom PIK eingeworbenen Drittmittel von Climate Analytics. Graphik aus dem Bericht, Seite 32:

Abb. 1: Vom PIK im Jahr 2016 eingeworbene Drittmittel. Quelle: PIK-Sachbericht 2016, Seite 32.

 

Bei einem Gesamtdrittelmittelvolumen von € 10,4 Millionen entspricht der Climate Analytics-Anteil € 368.000. Das sind etwa US$ 450.000, also wieder knapp eine halbe Millionen Dollar wie zuvor. Nimmt Greenpeace durch diesse Zuwendungen Einfluss auf das PIK, das als politikberatende Institution eigentlich der Neutralität verpflichtet wäre?

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Der Tschadsee in der Sahelzone ist ein guter Gradmesser für den Klimawandel. Die Wasserfüllung dieses Sees hat den letzten Jahrhunderten und Jahrtausenden stets oszilliert. So füllte sich der See während der Mittelalterlichen Wärmephase kräftig, um danach wieder zu schrumpfen. Diese Episode des natürlichen hydroklimatischen Pulsschlages ist auch in einem neuen Paper von Sebastian Lüning und Kollegen dokumentiert, das in Kürze im Fachblatt Palaeo3 erscheinen wird. Ermöglicht wurde das Projekt auch durch Crowdfunding vieler unserer Blogleser, die das Kartierprojekt zur Mittelalterlichen Wärmephase tatkräftig unterstützt haben. Nochmals vielen Dank an alle Unterstützer. Die Arbeiten sind zwischenzeitlich weitergegangen und ein Beitrag zur Antarktis ist zur Begutachtung eingereicht worden. Nun konzentrieren sich die Untersuchungen auf Südamerika. Demnächst mehr dazu.

Aber zurück zum Tschadsee. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts schrumpfte und schrumpfte er. Um 1999 kam dann aber die Wende, und der See füllt sich wieder. Ein weiterer Umlauf des hydroklimatischen Pulsschlages hat begonnen. Spiegel Online berichtete am 15. Januar 2018 über die Wasserschwankungen im Tschadsee. Der Titel klingt zwar etwas alarmistisch, im Untertitel gibt es dann aber zum Glück eine Teilentwarnung:

Der sterbende See
Einst war er so groß wie Mecklenburg-Vorpommern, dann schrumpfte der Tschadsee auf die Fläche von Bremen. Geht es so weiter, ist er bald völlig ausgetrocknet. Doch Forscher glauben an ein Comeback.

Weiterlesen auf Spiegel Online

Passend dazu auch ein NASA-Artikel aus dem November 2017:

The Rise and Fall of Africa’s Great Lake: Scientists Try to Understand the Fluctuations of Lake Chad
Nestled in a low spot within a huge basin in west-central Africa is an isolated blue dot: That’s Lake Chad. Its water sustains people, animals, fishing, irrigation, and economic activity in Chad, Cameroon, Nigeria, and Niger. But in the past half century, Lake Chad has lost most of its water. The once-great lake now spans less than a tenth of the area it covered in the 1960s. Scientists and resource managers are concerned about the dramatic loss of fresh water that is the lifeblood of more than 30 million people.

Weiterlesen bei der NASA

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Sie kennen bereits Alfred Brandenbergers Klimawebseite. Die neuesten Ergänzungen gibt es immer hier. Ebenfalls auf seiner Webseite präsentiert Brandenberger Fake News des UNEP United Nations Environment Programme, das in seinen Broschüren die Klimaentwicklung der letzten 1000 Jahre in Hockeystick-Form darstellt. Au weia. Kennen Sie schon das AlpenGate?

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CO2 und Temperatur der letzten 150 Jahre korrelieren recht gut, wenn man von den Wellen im Temperaturverlauf einmal absieht. Allerdings ist auch die Sonnenaktivität im selben Zeitraum stark angestiegen. Wird die Bedeutung der CO2-Korrelation möglicherweise überschätzt. Ein schönes Beispiel für einen solchen Fall ist die Geburtenrate, die überraschend gut zur zeitlichen Entwicklung der Storchpopulation passt. Graphik dazu gibt es hier, für alle die es nicht glauben wollen. Störche und CO2, sicher auch ein spannendes Thema. Ob sich Beinlänge als Reaktion auf den CO2-Anstieg systematisch verändert? Bringen Störche in einer CO2-reichen Atmosphäre weniger Kinder als unter vorindustriellen CO2-Bedingungen? Fragen über Fragen.

 

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