Prima Klima-Lesetipps: Michael Krüger und Andy May

Eine Langeooger Hotelfamilie klagt gegen den Klimawandel. Weitreichende Kenntnisse oder gar ein Studium der Klimawissenschaften bringen sie nicht mit. Daher geht bei den Medieninterviews gleich auch richtig was schief. Wir berichteten darüber in den Artikeln „Peinlich: Klimaklägerin aus Langeoog liegt beim Regen komplett daneben“ und „Oberpeinlich: Frau Recktenwald liegt auch beim Westwind voll daneben„. Auch Michael Krüger hat sich im ScienceSkepticalBlog Gedanken über die Klimakläger der Nordseeinsel gemacht. Dabei geht er zunächst auf die spannende morphologische Entwicklung der Küste ein. Im Zuge des nacheiszeitlichen Meeresspiegelanstiegs hat sich die Küste jahrtausendelang landwärts geschoben. Dazu kommen noch vorindustrielle Sturmfluten und die ganz normale Eigendynamik der Sandinseln, bei der die stete Veränderung durch Strömung und Wellen zum normalen Alltag gehört. Krügers Artikel ist absolut lesenswert. Hier geht es zu seinem Beitrag.

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Wo wir gerade beim Empfehlen spannender Artikel sind: Andy May hat auf WUWT zwei schöne Zusammenfassungen abgeliefert, in denen er die natürliche Klimadynamik plakativ schildert. Dort finden wir Altbekannte: Zyklen der Sonne, Zyklen der Ozeane und eine realistische Einordnung des CO2:

Climate Change, due to Solar Variability or Greenhouse Gases? Part A

Climate Change, due to Solar Variability or Greenhouse Gases? Part B

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Handelsblatt am 3. Mai 2018:

Abnehmende Sonnenaktivität Unsere Sonne schwächelt
Unsere Sonne geht einem neuen Aktivitätsminimum entgegen. Größere Auswirkungen auf den Klimawandel dürfte das aber nicht haben, meinen Forscher.

Gemeint sind natürlich „einige Forscher“. Die müssen das aber auch sagen, denn sonst kriegen sie eins vom Instituts-Chef auf den Deckel. Natürlich darf auch Sami Solanki nicht fehlen. Der sagte noch vor ein paar Jahren, dass es gar nicht klar wäre, OB ein solares Minimum kommt. Jetzt hat er seine Strategie geändert und sagt, dass es gar nicht klar wäre, WANN das solare Minimum kommt. Dabei haben seine Kollegen es schon verraten: Um 2035 ist wohl mit dem Höhepunkt der Sonnen-Schwächephase zu rechnen. Das Handelsblatt schreibt:

Wie schnell sich ein großes Aktivitätsminimum anbahnt, ist jedoch alles andere als klar. „Das nächste große Minimum kommt bestimmt, aber wir können überhaupt nicht vorhersehen, wann“, sagt der Sonnenphysiker Sami Solanki, Direktor am Göttinger Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung. „Wir können keine Vorhersagen machen, die über einige Jahre hinausgehen.“

Ist das nicht putzig: Die Sonne bewegt sich im Verlauf der Jahre und Jahrzehnte in mehr oder weniger vorhersagbaren Zyklen. Und die wären jetzt nicht vorhersagbar? Beim Klima hingegen, das die Experten in den letzten 20 Jahren ständig verblüfft hat und auf dem falschen Fuß erwischt hat, für das können offenbar Vorhersagen gemacht werden, die über einige Jahre hinausgehen. Kurios.

 

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