Studie der University of Alberta: Tausendjährige Klimazyklen am Baikalsee durch Sonnenaktivitätsschwankungen ausgelöst

Die Sonne hat kaum Einfluss auf das Klimageschehen. Dies zumindest glaubt der Weltklimarat. Internationale Forscher widersprechen und laufen mittlerweile dagegen Sturm. Sie finden auf allen sieben Kontinenten starke Hinweise darauf, dass Sonnenaktivitätsschwankungen stets einer der Haupteinflussfaktoren für das Klima waren. Da wäre es doch abwegig anzunehmen, die Sonne würde heute kaum noch eine Rolle spielen.

Ein weiteres eindrucksvolles Beispiel für die Klimakraft der Sonne lieferte nun eine kanadisch-niederländische Forschergruppe um Vadim Kravchinsky von der University of Alberta in Edmonton. In einer Arbeit, die im November 2013 im Fachjournal Global and Planetary Change publiziert wurde, untersuchten die Wissenschaftler Windablagerungen und Bodensedimente der letzten 10.000 Jahre aus Sibirien. Das Untersuchungsgebiet lag nahe dem Baikalsee. Anhand von Korngrößenanalysen und magnetischen Messungen rekonstruierten Kravchinsky und Kollegen die Wind-Entwicklung in der Region. Dabei fanden sie charakteristische Zyklen im 500, 1000 und 1500 Jahres-Takt.

Windige Zeiten fielen dabei mit Kaltphasen und solaren Schwächeperioden zusammen. Fossile Böden bildeten sich in diesen Phasen kaum. Windärmere Zeiten ereigneten sich hingegen im Zusammenhang mit einer starken Sonne und umfangreicher Bodenbildung. Den Antrieb der Zyklen sehen die Forscher in solaren Aktivitätsschwankungen. Der 1000-Jahreszyklus entspricht dabei dem Eddy-Zyklus (siehe Kapitel 3 in unserem Buch „Die kalte Sonne„). Die Autoren fanden zudem eine Korrelation mit ähnlichen Zyklen, die im Jahr 2001 von Gerard Bond und Kollegen aus dem Nordatlantik beschrieben wurden. Ein 1500-Jahreszyklus wird von den Autoren als systeminterner Ozeanzyklus gedeutet.

Im Folgenden ein Auszug aus der Kurzfassung der Arbeit:

Spectral analysis of our results demonstrates periodic changes of 1500, 1000 and 500 years of relatively warm and cold intervals during the Holocene of Siberia. We presume that the 1000 and 500 year climatic cycles are driven by increased solar insolation reaching the Earth surface and amplified by other still controversial mechanisms. The 1500 year cycle associated with the North Atlantic circulation appears only in the Late Holocene. Three time periods — 8400–9300 years BP, 3600–5100 years BP, and the last ~ 250 years BP — correspond to both the highest sun spot number and the most developed soil horizons in the studied sections.

 

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