Studie der Yale University rüttelt auf: Anbau von Biotreibstoffen gefährdet afrikanischen Waldbestand mehr als Klimawandel

Immer wieder regen wir uns an dieser Stelle über die Tagesschau auf, die regelmäßig Klimaangst schürt, vermutlich auf Drängen politischer Lenker. Da ist es überaus erfrischend, dass es im Tagesschau-Team auch realistischere Sichtweisen zum Klimawandel gibt. Wochentäglich gibt es auf tagesschau.de die interessante Rubrik „Wetterthema“. Dabei beschäftigte sich Tim Staeger von der ARD-Wetterredaktion am 22. März 2016 mit der Klimageschichte. Hier ein Auszug:

Auch die als Optimum der Römerzeit bezeichnete, recht warme Periode zwischen 100 und 500 n. Chr. fällt wohl nicht ganz zufällig mit der Blütezeit des Römischen Reiches zusammen. Jedenfalls steht diese Epoche in deutlichem Gegensatz zu dem darauffolgenden Pessimum der Völkerwanderungszeit. Denn zwischen etwa 400 und 600 n. Chr. verschlechterten sich die klimatischen Bedingungen in Europa wieder und die ausbleibenden Ernten zwangen viele germanische Völker ihren angestammten Lebensraum zu verlassen und sich auf die Suche nach einer neuen Heimat zu machen. Darauf folgte zwischen 800 und 1300 das Mittelalterliche Optimum, in dem es ähnlich warm war, wie in der letzten Klimanormalperiode von 1961 bis 1990, deren Mitteltemperatur als Bezugswert verwendet wird. Da aus dieser Zeit keine direkt gemessenen Daten existieren, sondern beispielsweise die Breite von Baumringen oder Eisbohrkerne zu Rate gezogen werden, sind die Unsicherheiten aber größer als bei direkt gemessenen Temperaturwerten. Jedoch deuten viele deutsche Ortsnamen aus dieser Zeit auf Weinanbau in Regionen hin, in denen es bis vor Kurzem noch zu kühl dafür war. Des Weiteren besiedelten die Wikinger 982 zum ersten Mal Grönland, was übersetzt „Grünland“ bedeutet. Sie mussten jedoch etwa 200 Jahre später ihre Siedlungen dort wieder aufgeben, da erneut eine kühlere Klimaepochen, die sogenannte „Kleine Eiszeit“ begann.

Ganzen Beitrag auf tagesschau.de lesen. Auch die dort gezeigte Graphik zeigt die starke natürliche Klimadynamik der letzten 10.000 Jahre deutlich, was einen guten Kontext für die Moderne Wärmeperiode herstellt (klicken Sie auf die Graphik, um auf die große Version auf tagesschau.de zu gelangen).

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Am 6. April 2016 brachte Radio SRF 2 eine einstündige Klimagrusel-Orgie für Fortgeschrittene in 6 Einzelbeiträgen:

Nach uns die Sintflut: Klimawandel und die kommenden Generationen
Welche Erde hinterlassen wir unseren fernen Nachfahren? In der Klimaschutz-Diskussion denken wir kaum je über unsere Enkel hinaus. Warum und mit welchen Folgen? Welche Verantwortung haben wir für das Wohlbefinden künftiger Generationen? In welchem Zustand hinterlassen wir ihnen die Erde? Kontext stellt diese Fragen über die Generation unserer Kinder und Enkel hinaus und nimmt viel längere Zeiträume ins Visier. Denn neue Studien zeigen: Tun wir jetzt nicht genug gegen den Klimawandel, dann hat das Auswirkungen, auf viele, viele Generationen. Nach uns die Sintflut? Klimaforscher, Aktivisten und Jungpolitiker sowie Expertinnen und Experten aus Ethik, Ökonomie und Psychologie geben Antwort.

Man muss sich die knapp einstündige Sendung nicht als Ganzes anhören, auf der SRF-Webseite können die sechs Einzelbeiträge auch separat angewählt werden.

Gleich im ersten Beitrag konnte Thomas Stocker beweisen, dass er ein sogar noch grösserer Klima-Apokalyptiker ist, als selbst James Hansen. Fossiles CO2 soll laut seiner Weisheit nach 10.000 Jahre (!) in der Atmosphäre verbleiben und die arabische Halbinsel wäre 3015 nicht mehr bewohnbar. Kein Wunder, dass ein derartiger Katastrophen-Freund wie Stocker nicht IPCC-Präsident werden konnte. Er wäre selbst für solch einen ausgesprochenen Alarmisten-Club kaum tragbar gewesen. Da durfte freilich auch der Godfather der Klima-Alarm-Mafia nicht fehlen, und so erhielt James Hansen himself eine – natürlich – durch und durch unkritische und sympathisierende Würdigung durch sein SRF-Groupie Thomas Häusler.

Sehr witzig war auch ein Beitrag über das sogenannte „Nudging“, ein Manipulationsversuch, um IPCC-konformes Verhalten zu bewirken. Im Beitrag wird gleich am Anfang betont, dass man den Menschen auf keinen Fall „Angst vor der Klimazukunft“ machen solle. Wahrlich amüsant, wie „konsequent“ dieser Ratschlag während der gesamten einstündigen Sendung „befolgt“ wurde… Der Grundtenor aller 6 Einzelbeiträge lautete: Wir müssen nicht nur für das folgende Jahrhundert, sondern schon für die nächsten Jahrtausende das Klima der Erde perfekt schützen, in dem wir möglichst sofort kein fossiles CO2 mehr freisetzen.

Falls die Menschen der Jungsteinzeit vor einigen tausend Jahren die gleiche Einstellung gehabt hätten, wie die heutigen Klima-Alarmisten, so hätten sie sagen müssen: „Wir dürfen keine Wälder für den Ackerbau roden, weil wir sonst die Brennholz- und Jagdwild-Resourcen der zukünftigen Generationen vernichten und so deren Lebensgrundlagen zerstören würden“. Folglich hätte es dann keine höhere Zivilisation gegeben und Homo Sapiens würde immer noch in nur kleinen Horden von Jägern und Sammlern durch die Wälder streifen. Allerdings wäre dieses triste Szenario wahrscheinlich wohl genau der Zustand der Menschheit und des Planeten, den heutige Öko-Fanatiker als ihr optimales Ideal anstreben.

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Es gab eine Zeit, da versuchten Forscher die ganze komplexe Welt stets nur mit einem Faktor zu beschreiben: CO2. Das Molekül hätte an allem und jedem Schuld. Bei dieser extremen Fokussierung ließ man dann leichtfertig viel wichtigere Faktoren außer acht. Allmählich scheint die Wissenschaft nun jedoch aus dieser Phase herauszukommen. Mittlerweile traut man sich jetzt wieder, offener zu argumentieren.

Am 28. März 2016 erschien im Fachblatt Global Change Biology eine neuen Arbeit eines Teams um Julie Aleman von Yale University. Die Forscher modellierten die Waldentwicklung für das südlich der Sahara gelegene Afrika für die kommenden 50 Jahre. Dabei fanden Aleman und Kollegen eine deutliche Abnahme des Baumbestandes. Die Ursachen hierfür waren jedoch einigermaßen überraschend. Klimatische Änderungen und damit verbundene Verschiebungen in den Niederschlägen hatten nur einen minimalen Einfluß auf das Geschehen. Der Haupttreiber der Waldzerstörung waren Änderungen in der Landnutzung. Explizit nennen die Autoren die Gefahr durch den vermehrten Anbau von Pflanzen zur Biotreibstoffherstellung, für den große Waldflächen gerodet werden. Ursprünglich zur Eindämmung der CO2-Emissionen konzipiert, verursachen die vermeintlich klimarettenden Maßnahmen einen noch viel größeren Schaden als der Klimawandel selbst. Im Folgenden die Kurzfassung der wichtigen Studie:

Land-use change outweighs projected effects of changing rainfall on tree cover in sub-Saharan Africa Land-use vs. rainfall effects on tree cover
Global change will likely affect savanna and forest structure and distributions, with implications for diversity within both biomes. Few studies have examined the impacts of both expected precipitation and land-use changes on vegetation structure in the future, despite their likely severity. Here we modeled tree cover in Sub-Saharan Africa, as a proxy for vegetation structure and land cover change, using climatic, edaphic and anthropic data (R2 = 0.97). Projected tree cover for the year 2070, simulated using scenarios that include climate and land-use projections, generally decreased, both in forest and savanna, although the directionality of changes varied locally. The main driver of tree cover changes was land-use change; the effects of precipitation change were minor by comparison. Interestingly, carbon emissions mitigation via increasing biofuels production resulted in decreases in tree cover, more severe than scenarios with more intense precipitation change, especially within savannas. Evaluation of tree cover change against protected area extent at the WWF Ecoregion scale suggested areas of high biodiversity and ecosystem services concern. Those forests most vulnerable to large decreases in tree cover were also highly protected, potentially buffering the effects of global change. Meanwhile, savannas, especially where they immediately bordered forests (e.g. West and Central Africa), were characterized by a dearth of protected areas, making them highly vulnerable. Savanna must become an explicit policy priority in the face of climate and land use change if conservation and livelihoods are to remain viable into the next century.

 

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