Vom Computer verweht: Modellierer bekommen Regenwolken nicht in den Griff

Am 11. Januar 2018 beglückte das PIK die Welt mit einer neuen Prise Klimaalarm. Anhand von Computermodellen wollen die Potsdamer herausgefunden haben, dass sich die Hochwassergefahr in der Welt bis 2040 extrem zuspitzt. Kurios: Bereits einen Tag vor Veröffentlichung der PIK-Pressemitteilung berichtete die Tagesschau ausführlich und in dramatischen Phrasen über die neue Studie. Die zwischen Wissenschaft, Politik, Medien und Aktivisten gesponnenen Netzwerke scheinen bestens zu funktionieren. Bei all der Euphorie über die tolle neue Alarmstory ging eines jedoch unter, nämlich dass die Klimamodelle die Niederschläge gar nicht auf regionaler Ebene simulieren können. Die Fachliteratur ist voll von Berichten zu Modellierungsfehlschlägen und Problemen. Das scheint das PIK und die Medien nicht zu scheren, Hauptsache die Bevölkerung wird für eine Weile mit neuem Klimaschock gelähmt. Einige Kostproben aus der Modellierungswelt der Pleiten, Pech und Pannen:

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Regen fällt aus Wolken. Und auch die Simulation der Wolken bereitet immer noch große Probleme. Erfrischend ist die Einlassung von Stephens et al. 2017, die anmahnen, zunächst die physikalischen Prozesse besser zu verstehen, bevor man großartige Zukunftsmodellierungen durchführt:

„…the broad realization has emerged that greater confidence in climate projections requires improved understanding of the processes that govern the feedbacks between the Earth sub-systems.“

Die triste Wirklichkeit: Für Simulationen wie sie am PIK durchgeführt werden und die es dann bis in die Tagesschau schaffen, ist es einfach noch viel zu früh. Die Ungeduld der Forscher ist verständlich, jedoch spielt sich das Ganze in einer Grauzone ab, wobei die Grenze zu Fake News schnell ungewollt überschritten werden könnte. Ein wenig mehr Bescheidenheit wäre hier sicher angebracht.

Weitere Beiträge zu den Wolken finden Sie auch bei Alfred Brandenberger.

 

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