Winter in Deutschland: Immer wärmer oder immer kälter?

Von Josef Kowatsch und Sebastian Lüning

Im meteorologischen Sinne handelt es sich beim Winter um die Monate Dezember, Januar und Februar. Die Einzelmonate mit den Trends ab 2000 haben wir bereits an dieser Stelle dargestellt. In diesem Nachtrag wollen wir die kalte Jahreszeit als Ganzes anschauen. Interessant ist dies auch deswegen, weil der Klimafolgenforscher Mojib Latif zu Beginn des Jahres 2000 seine mittlerweile berühmte Schnee-Vorhersage machte: Aufgrund der Klimaerwärmung würde es in Deutschland in absehbarer Zeit wohl keine Winter mehr geben, orakelte er. Schnee im Flachland würde selten, sondern nur noch im Hochgebirge sähe er Chancen auf üppige Mengen der weißen Pracht.

Heute sind wir 16 Jahre schlauer. Denn wir können uns den Trend der Wintertemperaturen der verflossenen mehr als anderthalb Jahrzehnte in den offiziellen Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) anschauen. Das Ergebnis fällt für Latif allerdings denkbar schlecht aus: Die Trendlinie der deutschen Wintertemperaturen ist leicht fallend, es wird immer kälter! Die gute Nachricht: Dem Schnee geht es gut.

 

Abbildung: Entwicklung der deutschen Wintertemperaturen 2000-2015. Daten: DWD. Kurve: Kowatsch.


 

In den kommenden beiden Artikeln werden wir Ihnen dann die Monats- und Winter-Trends für die Zeiträume ab 1995 und 1990 präsentieren.

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