Psychische Störungen als Folge des Klimawandels, Stefan Rahmstorf auf einem Maurerkongress und eine wegen Kälteschaden abgebrochene antarktische Klimaexpedition

Der Deutsche Mauerwerkskongress 2013 steht dieses Jahr unter dem kuriosen Motto „Mauerwerk – unter der Herausforderung des Klimawan­dels“. Ein unerwartetes Thema. Die Temperaturen sind in Deutschland in den letzten 15 Jahren nicht mehr angestiegen, was den Maurern offenbar beim vielen Mauern entgangen ist. Unklar ist noch, ob die Mauern jetzt dicker gebaut werden sollen, weil die Winter kälter geworden sind. Oder kann man jetzt vielleicht dünnere Mauersteine nehmen, weil es laut IPCC in den kommenden Jahrzehnten ganz heiß werden soll? Aufklären wird die Maurer bei der Veranstaltung am 18. September 2013 kein Geringerer als Stefan Rahmstorf, wie baulinks.de ankündigte:

Zum  Kongress-Auftakt will Prof. Dr. Stefan Rahmsdorf als  welt­weit anerkannter Klimaforscher ein wissenschaftliches „Update zum  Klimawandel“ geben. Die Konsequenzen, die sich daraus für das Bauen ergeben, werden  ein Schwerpunkt des Vortrags zum Klimawandel sein.

Ob die Maurer eigentlich wissen, dass Rahmstorfs Klimakurven mittlerweile signifikant von denen des IPCC abweichen (siehe unseren Blogbeitrag „Rätsel Rahmstorf„), oder dass Rahmstorfs Golfstrommodell in argen Schwierigkeiten steckt (siehe „Golfstrom bleibt laut neuen Messdaten stabil: Stefan Rahmstorfs Modell beginnt zu wackeln„), oder dass sich der Senat von North Carolina geweigert hat, Rahmstorfs alarmistische Meeresspiegelmodelle als Planungsgrundlage heranzuziehen (siehe „Senat von North Carolina erteilt Rahmstorfs beschleunigtem Meeresspiegel eine Absage„)? Unkar ist zudem, über welche Redneragentur und zu welchem Preis Rahmstorf für die Veranstaltung gebucht wurde. Vielleicht über referenten.de („Ich freue mich auf Ihre Anfrage“), ECON Referenten-Agentur („Hier finden Sie Redner, die mit ausgefallenen Vortragsthemen oder spektakulären Auftritten begeistern) oder  Redner & Perspektiven („Nutzen Sie Chancen des Gedankenaustauschs mit Vordenkern, lassen Sie sich von neuen Ideen, Impulsen und Empfehlungen inspirieren“)? Man könnte hier noch zig weitere kommerzielle Rednervermittlungen aufführen. Geben Sie spaßeshalber mal die Begriffe „Rahmstorf, Redner“ in Google ein. Vorträge zur Klimakatastrophe als lukratives Geschäft.

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Welch Ironie: In Washington hat im März 2013 ein Schneesturm zur Verschiebung einer Kongress-Anhörung zum Klimawandel geführt.

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Der US-amerikanischen National Wildlife Federation wurden die Wildtiere neulich wohl etwas zu langweilig. Wie sonst wäre es zu erklären, dass sich die Organisation in einem neuen Bericht mit dem Thema „psychische Störungen als Folge des Klimwandels“ beschäftigte. Falls dies auch eines Ihrer Steckenpferde ist, dann sei Ihnen die Rezension von Donna Laframboise empfohlen, in der sie sich kritisch mit den gewagten Thesen auseinandersetzt. Mit dem Bericht hat die National Wildlife Federation eine weitere Stilblüte im Klimaaktivismus beigesteuert.

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Das Klima-Orakel des Handelsblatts hat sich kürzlich mit einem klimatisch interessanten Thema beschäftigt:

Leser fragen, Klima-Experten antworten. Diesmal will Sophie Grunwald aus Remagen wissen: „Wäre der Klimawandel zu stoppen, wenn alle Menschen Vegetarier würden?“  Andreas Grabolle, Autor und Ernährungsexperte, antwortet.

Und dürfen wir nun oder nicht? Der Handelsblatt Briefkastenonkel gibt zum Glück Entwarnung:

Eine nachhaltige und klimaschonende Ernährung muss nicht rein pflanzlich sein. Wo Wiederkäuer nicht zu dicht auf bestehendem Grünland leben und sich bloß von dort wachsenden Pflanzen ernähren, können sie zur Humusbildung beitragen und damit Treibhausgase binden. Und sofern sie nicht mit Blei gejagt werden, kann man rein ökologisch auch gegen das Fleisch einiger Wildtiere nichts einwenden. Stoppen lässt sich der Klimawandel mit keiner Maßnahme.

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Wir hatten es immer schon geahnt: Einer der größten Klimakiller ist der Regenwurm. Eine neue Studie in Nature Climate Change kam jetzt zu dem Schluss, dass Regenwürmer durch ihre unterirdische Tätigkeit enorme Mengen an Treibhausgasen ausstoßen, die die Klimaerwärmung in gefährlicher Weise verschärfen. Unbestätigten Berichten zufolge sollen Regenwürmer daher demnächst Begrenzungen beim Tunnelbau auferlegt werden. Zudem wird überlegt, ob auch Regenwürmer zum Kauf von CO2-Klimazertifikaten verpflichtet werden.

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Der britische Polarveteran Sir Ranulph Fiennes wollte eigentlich im Südwinter 2013 den antarktischen Kontinent durchqueren. Da heutzutage das pure Abenteuer nicht mehr als Grund ausreicht, wollte er auch dem Zeitgeist entsprechend nebenbei die Folgen des Klimawandels in der Antarktis studieren. Nun ja, was soll man sagen. Noch bevor es richtig losging, fror sich Sir Ranulph im antarktischen Trainingslager bei -30°C die Finger ab, so dass er das Projekt jetzt zu den Akten legen musste. Trotzdem war mit dem Scheitern eine wichtige Erkenntnis verbunden: Es ist ziemlich kalt in der Antarktis. Vielleicht hätte Fiennes dies bereits ahnen können, hätte er die neueste Forschungsliteratur zum großen, weißen Südkontinent vorher studiert: Das antarktische Inlandeis ist in den letzten Jahren wider Erwarten angewachsen (siehe unseren Blogbeitrag „Neue ICEsat-Satellitendaten sind da: Antarktischer Eisschild hat an Masse zugelegt„) und das antarktische Meereis hat im Südwinter 2012 die größte Ausdehnung der gesamten Satelliten-Messgeschichte erreicht.

 

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