Klimaorchester aus Sonne, Ozeanzyklen und CO2: Lässt sich die Temperatur der letzten 150 Jahre damit nachbilden?

Eine weitere Nominierung für den Auweiha Award 2020. Diesmal soll die Arbeit von Bundesumweltministerin Svenja Schulze gewürdigt werden. Einen sagenhaften Tweet hat sie losgelassen: Zunächst halten wir mal in Originaltweet ihres Ministeriums fest: Hohe Temperaturen lassen einen Wald nicht brennen. Es ist die Abwesenheit von Wasser, die für Dürre sorgt. So geschehen im April als extrem trockene Luft aus Nordosteuropa für Dürre und erhöhte Waldbrandgefahr sorgte. Die Temperaturen waren in Brandenburg zum Teil nur 5 Grad am Tage und nachts herrschte sogar Frost. Aber geschenkt, man muss ja schon froh sein, dass da nichts von Glasscherben stand. In jedem Fall …

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Ozeanzyklen und wechselnde Sonnenaktivität prägen Klima in China

Wenn man den üblichen Klimaalarm-Protagonisten in den Medien lauscht, scheint alles und jedes am CO2 zu hängen. Da bleibt kaum noch Raum für anderes. Umso erfrischender ist eine neue Arbeit von Wang et al 2019 zur Temperaturentwicklung in der chinesischen Provinz Weichang während der vergangenen 130 Jahre. Die Autoren fanden eine Gesamterwärmung von etwa einem Zehntelgrad. Das macht eine Erwärmungsrate von etwa einem Hundertstelgrad pro Jahrzehnt oder einem Tausendstelgrad pro Jahr. Die beobachtete Variabilität hängt zu weiten Teilen an den Ozeanzyklen sowie Schwankungen der Sonnenaktivität. Wer es genauer wissen möchte, hier der Abstract aus Climate Dynamics: Temperature variability inferred from …

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Oszillierendes Klima: Bond-Zyklen in Marokko entdeckt

Sein Name war Bond, Gerard Bond. Im Jahr 2001 veröffentlichte er zusammen mit Kollegen in Science ein Paper, dessen enormer Wert wohl erst mit einigen Jahrzehnten Verspätung von der Fachwelt voll realisiert werden wird: Persistent Solar Influence on North Atlantic Climate During the Holocene Surface winds and surface ocean hydrography in the subpolar North Atlantic appear to have been influenced by variations in solar output through the entire Holocene. The evidence comes from a close correlation between inferred changes in production rates of the cosmogenic nuclides carbon-14 and beryllium-10 and centennial to millennial time scale changes in proxies of drift …

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Der Ozean gibt, der Ozean nimmt: Ozeanzyklen in Klimamodellen entdeckt

Günter Köck mit Klimaalarm im Standard am 15. Mai 2018: Wie der Klimawandel den größten Arktissee der Erde gefährdet Bereits der Temperaturanstieg von nur einem Grad verursacht im Lake Hazen in Kanada eine dramatische ökologische Verschlechterung […] In einer aktuellen Publikation in „Nature“ haben wir nachgewiesen, dass ein Anstieg der mittleren Sommertemperatur um etwa einen Grad Celsius seit dem Jahr 2007 im gesamten Ökosystem dieses riesigen Sees zu großen Veränderungen geführt hat, die seit mindestens 300 Jahren beispiellos sind. Unsere Studie zeigt, dass es auch in den nördlichsten Gebieten der Erde nicht mehr kalt genug ist, damit die Gletscher wachsen …

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So beeinflussen die pazifischen Ozeanzyklen das globale und nordamerikanische Klima

Die Ozeanzyklen sind ein wichtiger Klimatreiber, der von der Wissenschaft viel zu lange übersehen wurde. In unserem Buch „Die kalte Sonne“ haben wir darauf hingewiesen, ernteten dafür aber zunächst nur Proteste. Nun sind die Kritiker verstummt und machen sich endlich ernsthafte Gedanken. Es gilt zu hoffen, dass bald auch die Modellierer die Ozeanzyklen vollständig und korrekt in ihre Simulationen aufnehmen. Denn nur dann sind die Simulationen auch realistisch. Der ein oder andere Leser mag bereits stöhnen: Oh, schon wieder diese Ozeanzyklen. Das haben wir doch mittlerweile verstanden, dass die wichtig sind. Richtig. Umso wichtiger ist es, die Entwicklung in der …

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So beeinflussen die atlantischen Ozeanzyklen das europäische Klima

Das Klima wandelt sich ständig. Ein wichtiger Treiber sind die Ozeanzyklen, die lang Jahre von der Wissenschaft und dem IPCC ignoriert wurden. Mittlerweile haben die Forscher jedoch gut aufgeholt und publizieren fleissig zum Klimafaktor Ozeanzyklen. Nun wird es höchste Zeit, dass die Modellierer Nachtschichten einlegen und die Zusammenhänge in ihren Simulationen robust nachvollziehen. Im Folgenden wollen wir eine kleinen Streifzug durch die neuere Literatur der atlantischen Ozeanzyklen unternehmen. Im Dezember 2015 veröffentlichten Luca Lanci und Ann Hirt in Palaeo3 eine Klimarekonstruktion von Alpenseen, die 2500 Jahre zurückreicht. In den magnetischen Komponenten der Seesedimente fanden die Forscher einen deutlichen Zyklus von …

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Forschern dämmert: Atlantische Ozeanzyklen machen Klima

Die Ozeane stellen ein großes Wärmereservoir dar. Im Takte von 60 jährigen Zyklen verschlucken sie drei Jahrzehnte lang Wärme, die sie dann in den folgenden 30 Jahren wieder ausspucken. Im Atlantik läuft dieses Phänomen unter dem Begriff Atlantische Multidekadenoszillation (AMO). Klimamodelle können die Zyklik nicht richtig nachvollziehen, was die daraus abgeleiteten Klimaprognosen zweifelhaft erscheinen lässt. In den letzten Jahren hat sich auf dem Gebiet der Ozeanzyklik kräftig etwas getan. Die systematische Klimabeeinflussung ist jetzt von der Fachwelt endlich akzeptiert. Ein gutes Beispiel ist ein Paper von Dan Seidov und Kollegen im Mai 2017 in den Geophysical Research Letters: Multidecadal variability …

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Dürrephasen an der US-Westküste von Ozeanzyklen gesteuert: Klimamodelle können das Muster nicht reproduzieren

Extremwetter kann nur im klimahistorischen Kontext verstanden werden. Hier muss ein Automatismus entstehen: Beim Auftreten einer Dürre heute, sollte sofort die Frage gestellt werden, wie sich dies in den hydroklimatischen Verlauf der letzten Jahrhunderte und Jahrtausende einordnet. Wir wollen heute über den großen Teich in die USA blicken, zunächst nach Florida. Ein Forscherteam um Grant Harley rekonstruierte die die Wasserführung des zweitgrößten Flusses in Florida. Die Ergebnisse erschienen im Januar 2017 im Journal of Hydrology. Überraschenderweise ereigneten sich die schlimmsten Dürren im 16. bis 19. Jahrhundert. Am schlimmsten war es wohl in den 1560er Jahren als der Suwannee River über …

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Klimamodelle können Ozeanzyklen nur mit Schummelei nachbilden

Ozeanzyklen sind klimasysteminterne Klimaschwankungen, die das Klimageschehen mit einem 60-Jahres-Zyklus pulsieren lassen. Das wird schnell klar, wenn man sich den Verlauf von Temperaturen, Hurrikanen und anderen Klimaparametern anschaut. Klimamodelle können die Ozeanzyklen nicht reproduzieren, ein klassischer Fall von Modellversagen. Dadurch entstanden stark überzogene Vorstellungen zu Erwärmungsprognosen und zur CO2-Erwärmungswirkung. Nun hat man die Ozeanzyklen jedoch offenbar langsam akzeptiert. Umso wichtiger ist es nun, die Ozeanzyklen endlich in die Modelle einzubauen. Das geschieht momentan jedoch mit der Brechstange. Anstatt sie sauber physikalisch mit Formeln zu beschreiben und vom Computer berechnen zu lassen, gibt man sie einfach basierend auf den Beobachtungsdaten von …

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Schweizerisches Institut für Hydrographie, Geoökologie und Klimawissenschaften gibt zweiten Band seiner Schriftenreihe zur Klimawirkung von Ozeanzyklen heraus

Das Institut für Hydrographie, Geoökologie und Klimawissenschaften, beheimatet in der Schweiz, hat nun bereits den zweiten Band seiner Schriftenreihe herausgegeben. Der sehr interessante Artikel über den „Einfluss ozeanischer Zyklen auf Temperatur- und Meeresspiegel-Trends in Europa“ ist aufrufbar unter www.ifhgk.org bzw. www.ifhgk.org/schriftenreihe oder im Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3-743-16724-7). Der Autor beschäftigt sich mit den Auswirkungen der ozeanischen Zyklen von AMO (Atlantische Multidekaden Oszillation) und PDO (Pazifische Dekaden Oszillation). Dass diese Zyklen eine wichtige Rolle im Klimageschehen spielen, ist nicht neu. Man hat jedoch noch wenig darüber nachgedacht, inwieweit sich die langfristigen Schwingungen ozeanischer Temperaturindices auch in den „Kalt-Warm“-Verläufen weit entfernter festländischer …

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Wichtiger Etappenerfolg: Wolken als Klimaverstärker der atlantischen Ozeanzyklen bestätigt

Im September 2016 erschien in den Geophysical Research Letters eine hochspannende Arbeit eines Teams um Katinka Bellomo, die einen Klima-Verstärker der Atlantischen Multidekadenoszillation (AMO) auf Basis von Wolken beschreibt. Laut dieser Studie geht bis zu einem Drittel der AMO-assoziierten Temperaturveränderungen auf das Konto von Wolkeneffekten. Hier der Abstract: New observational evidence for a positive cloud feedback that amplifies the Atlantic Multidecadal Oscillation The Atlantic Multidecadal Oscillation (AMO) affects climate variability in the North Atlantic basin and adjacent continents with potential societal impacts. Previous studies based on model simulations and short-term satellite retrievals hypothesized an important role for cloud radiative forcing …

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Neue Studie in Nature Geoscience: Atlantische Ozeanzyklen sind Mitverursacher der Klimaerwärmung des späten 20. Jahrhunderts

In unserem Buch „Die kalte Sonne“ hatten wir 2012 dargestellt, dass Ozeanzyklen wie die PDO, AMO oder NAO einen entscheidenden und in bestimmten Grenzen vorhersehbaren Einfluss auf die Temperaturentwicklung auf der Erde haben. Damals ernteten wir für diese Idee (die im übrigen gar nicht von uns war), heftige Kritik aus den Kreisen der Klimaforscher. Eine Olympiade später scheint das Modell jedoch endlich in den Köpfen der Wissenschaftler angekommen zu sein. Eine Gruppe um Thomas Delworth publizierte am 20. Juni 2016 in Nature Geoscience eine Arbeit, in der sie den systematischen Einfluss der NAO auf das vergangene aber auch zukünftige Klima …

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Neuer Fachartikel in Earth-Science Reviews: Klimaerwärmung nach Abzug der Ozeanzyklen viel weniger dramatisch

Im April 2016 erschien im anerkannten Fachblatt Earth-Science Reviews ein Paper von François Gervais, in dem er den großen Einfluss der 60-jährigen Ozeanzyklen auf das Klimageschehen darstellt. Nach Abzug dieser natürlichen Zyklik, fällt der klimatische Langzeittrend im 20. Jahrhundert deutlich weniger steil aus als lange vom IPCC dargestellt. Eine bemerkenswerte Studie, die es dankenswerterweise durch das Begutachtungssystem geschafft hat. Einen ähnlichen Ansatz hatten wir bereits vor 4 Jahren (2012) in unserem Buch „Die kalte Sonne“ vorgestellt, wofür wir reichlich Kritik einstecken mussten. Nun ist es also amtlich und scharz-auf-weiß in der Fachliteratur veröffentlicht. Im Folgenden die Kurzfassung der Arbeit von …

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Sonne macht Klima: Neues zu den solaren Millenniumszyklen aus Ostasien

Unsere Forschungsreise auf den Spuren der Sonne führt uns heute nach Ostasien. Von hier liegt eine umfangreiche Literatur zur klimatischen Wirkung solarer Aktivitätsschwankungen vor. Nahezu jede Woche kommt ein weiteres Paper hinzu. So konnte man zum Beispiel im Mai 2015 in Palaeo3 fündig werden. Eine Gruppe um Jiaping Ruan von der Universität Peking rekonstruierte im Ostchinesischen Meer mithilfe eines Sedimentbohrkerns die Meeresoberflächentemperaturen der letzten 15.000 Jahre. Dabei fällt eine ganze Serie von abrupten Abkühlungsphasen ins Auge, die jeweils 200 bis 1000 Jahre anhielten. Die meisten dieser Abkühlungsereignisse ereigneten sich interessanterweise zeitgleich mit Kaltphasen im Nordatlantik, die ein Team von Gerard …

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