Die Autoren des 6. IPCC-Berichts im Schnell-Check

Daniel Wetzel am 18. Januar 2018 in der Welt:

Klimaschutz kostet uns 2.300.000.000.000 Euro
Schon das Minimalziel des Pariser Klima-Abkommens erfordert von Deutschland Zusatzausgaben in Billionen-Höhe. Das belegt eine Studie des BDI. Die CO2-Einsparung produziert in vier von fünf Fällen wirtschaftliche Verlierer.

Weiterlesen in der Welt.

——————————-

Vor 5 Jahren erschien eine globale und kontinentweise Temperaturrekonstruktion der PAGES2k-Gruppe. Kenneth Richards hat die Arbeit auf notrickszone analysiert und weist auf eine interessante Korrektur hin, die zwei Jahre später erschien. Weder Orignalversion, noch Korrektur sind übrigens im IPCC AR5-Bericht enhalten – weil sie nach Redaktionsschluss bzw. nach Veröffentlichung erschienen.

Image adapted from PAGES 2k, 2015

——————————-

Des öfteren möchte man wissen, ob ein bestimmter Forscher mit dem IPCC verbandelt ist oder nicht. Man kann dann Google fragen und den Namen sowie „IPCC“ eingeben. Aber es geht auch besser. Der IPCC selber bietet nun eine Suchfunktion an. Dort kann man den jeweiligen Bericht auswählen und dann die Namen der Autoren samt Foto auflisten lassen. Das probieren wir gleich mal aus, zum Beispiel für den geplanten 6. Klimazustandsbericht (AR6) des IPCC, dessen Autoren gerade ausgewählt wurden. Einleitungs-Kapitel 1, Arbeitsgruppe 1 hier. Dort treffen wir z.B. auf Edward Hawkins, der die Basiperiode des 2-Gradziels gerne noch weiter in die Kleine Eiszeit verlegen würden, nämlich 1720-1800. Das ist natürlich quatsch, denn die Basislinie muss einem Mittelwert der vorindustriellen Zeit entsprechen, nicht einem Kaltextrem. Siehe Lüning & Vahrenholt 2017.

Mit dabei ist auch Malte Meinshausen, Greenpeace-nah und wohl nicht besonders ausgewogen in seinen Klimaansichten. Co-Autorin ist zum Glück aber auch Kim Cobb. Sie räumte im April 2014 im IPCC-nahen Fachblatt Nature Climate Change ein, dass die Klimasensitivität wohl doch insgesamt niedriger ist als gedacht. Man habe die natürliche Klimavariabilität auf der Südhalbkugel wohl unterschätzt.

In Kapitel 4 treffen wir auf einen alten Bekannten: Jochem Marotzke. Er darf am AR6 mitschreiben und wird sich als Klimaschiedsrichter vermutlich sehr positiv zur Leistungsfähigkeit seiner eigenen Klimamodelle äußern. In Kapitel 5 sehen wir Kirsten Zickfeld aus Kanada, eine ehemalige PIK-Mitarbeiterin. Sie durfte schon beim 1,5-Gradspezialbericht des IPCC mitschreiben, hat sich offenbar als politisch zuverlässig erwiesen. Überhaupt ergibt die Suche nach dem Begriff „Potsdam“ bei den IPCC-Berichten gleich zwei Ergebnisseiten mit Autoren. Anders Levermann durfte beim AR4, AR5 und AR6 mitschreiben. Eine tolle Serie. Sein Kollege Stefan Rahmstorf war zuletzt beim AR4 mit dabei.

 

Teilen: